Nummer 87/98
Starker Zuwachs bei Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen Hannover. Die Zahl der Beschäftigten in Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen (ABM) ist in Niedersachsen seit Jahresbeginn um 20,8 Prozent gestiegen. Im Januar 1998 wurden von der Arbeitsverwaltung erst 7 907 ABM-Beschäftigte gezählt. Ende August waren es bereits 9 553. Wie das Statistische Landesamt auf Basis von Daten der Bundesanstalt für Arbeit mitteilte, war die Zunahme der ABM-Beschäftigung in Niedersachsen dennoch unterdurchschnittlich. Die Bundesanstalt für Arbeit konzentrierte die ABM-Mittel auf die neuen Bundesländer. Dort stieg die Zahl der ABM-Beschäftigten von Januar (80 142) bis August (199 269) um 148,6 Prozent bzw. 119 127 Personen. In den alten Bundesländern stieg die ABM-Beschäftigung im gleichen Zeitraum von 51 383 auf 63 103 Personen bzw. um 22,8 Prozent. Seit Januar 1998 ist die Zahl der Arbeitslosen in Gesamtdeutschland um 727 752, in Ostdeutschland um 294 007, in Westdeutschland um 433 745 und in Niedersachsen um 62 243 Personen zurückgegangen. Prozentuell entsprach dies einem Rückgang von 15,1 Prozent in ganz Deutschland, 18,5 Prozent in Ostdeutschland, 13,4 Prozent in Westdeutschland und 13,8 Prozent in Niedersachsen. Verglichen mit dem früheren Bundesgebiet vollzieht sich der Abbau der Arbeitslosigkeit in Niedersachsen also relativ schnell, obwohl die AB-Maßnahmen von der Bundesanstalt für Arbeit in Niedersachsen wie im gesamten früheren Bundesgebiet vergleichsweise zurückhaltend eingesetzt werden. Der Abbau der Arbeitslosigkeit seit Jahresbeginn hat zum großen Teil saisonale und konjunkturelle Gründe. Der Einsatz arbeitsmarktpolitischer Instrumente, vor allem von ABM, spielt in Ostdeutschland eine nicht geringe Rolle. Bezieht man den Zuwachs der Zahl der ABM-Beschäftigen auf den Abbau der Arbeitslosigkeit, zeigt sich folgendes Bild: In Gesamtdeutschland geht der Rückgang der Arbeitslosigkeit seit Januar zu 18 Prozent auf den verstärkten ABM-Einsatz zurück. In Ostdeutschland werden 40,5 Prozent des Rückgangs durch AB-Maßnahmen verursacht. In Westdeutschland sind es 2,7 und in Niedersachsen 2,6 Prozent. Es zeigt sich, daß nach wie vor die ostdeutschen Arbeitsmärkte stärkerer Stützen bedürfen als die westdeutschen, wo der Arbeitsmarkt sich stärker aus eigener Kraft leicht positiv entwickelte. Näheres ist der folgenden Tabelle zu entnehmen. Monat Deutschland Ost West Niedersachsen Arbeitslose Januar 1998 4 823 184 1 587 718 3 235 466 449 607 August 1998 4 095 432 1 293 711 2 801 721 387 364 Veränderung 1-8/98 -15,1%/-727 752 -18,5%/-294 007 -13,4%/-433 745 -13,8%/-62 243 Beschäftigte in AB-Maßnahmen Januar 1998 131 525 80 142 51 383 7 907 Februar 1998 129 076 77 497 51 579 7 980 März 1998 135 878 84 010 51 868 7 901 April 1998 152 684 99 612 53 072 8 078 Mai 1998 176 013 121 710 54 303 8 353 Juni 1998 209 929 152 019 57 910 8 857 Juli 1998 241 200 179 622 61 578 9 369 August 1998 262 372 199 269 63 103 9 553 Veränderung 1-8/98 +99,5%/+130 847 +148,6%/+119 127 +22,8%/+11 720 +20,8%/+1 646 Quelle: BA für Arbeit und eigene Berechnungen.Starker Zuwachs bei Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen
Datum: 17. September 1998