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Wirtschaftswachstum in Niedersachsen 1999 konsolidiert

Datum: 17. Februar 2000

Nummer 16/00

Hannover. Das Jahr 1999 hat in Niedersachsen zu einer Abschwächung des Wirtschaftswachstums gegenüber den Vorjahren geführt. Dies ist das Ergebnis einer ersten vorläufigen Schätzung zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts 1999 durch den Arbeitskreis Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, hatte Niedersachsen 1999 einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts von real + 1,0 % zu verzeichnen gegenüber + 1,4 % im Durchschnitt der Länder. Die Zahlen wurden errechnet auf der Basis noch unvollständiger Zeitreihen aus laufenden Statistiken.

Die gegenüber dem Bundesdurchschnitt geringeren Wachstumsraten sind vor allem auf dem Hintergrund der überdurchschnittlich positiven wirtschaftlichen Entwicklung der vergangenen Jahre zu sehen, die im abgelaufenen Jahr nicht mehr in dem früheren Ausmaß fortgesetzt werden konnte. Ursache ist in erster Linie die im Verlauf des Jahres abgeschwächte Umsatzentwicklung im für Niedersachsen dominierenden Wirtschaftszweig Fahrzeugbau. Dem gegenüber steht eine im Vergleich zum Länderdurchschnitt weiterhin stabile Lage im Baugewerbe.

Mit der Berechnung des Bruttoinlandsprodukts 1999 wurde erstmals ein Jahresergebnis nach dem neuen Europäischen System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG) vorgelegt. Die Ratsverordnung zum ESVG 1995 verpflichtet alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen nach einheitlichen Konzeptionen und und Systematiken zu erstellen, so dass die Ergebnisse europaweit vergleichbar sind.

Eine Änderung ergibt sich auch bei der Darstellung der Länderergebnisse: Berlin wird nicht mehr in Berlin-West und Berlin-Ost getrennt, so dass der früher übliche Nachweis nach den Gebietsständen "Früheres Bundesgebiet" und "Neue Länder und Berlin-Ost" entfällt. Der Arbeitskreis "Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen des Bundes und der Länder" hat die äußerst aufwendigen Umstellungsarbeiten auf das ESVG 1995 noch nicht abgeschlossen. Erst zu einem späteren Zeitpunkt können revidierte Zeitreihen für das Bruttoinlandsprodukt auf Länderebene vorgelegt werden. Wegen der gravierenden konzeptionellen Unterschiede des ESVG 1995 gegenüber dem bisherigen deutschen VGR – System sind die aktuellen Länderwerte mit bisher veröffentlichten Zeitreihen nicht mehr vergleichbar.

Über die Entwicklung in den anderen Bundesländern informiert die nachstehende Tabelle. Tiefer regionalisierte Daten für Landkreise und kreisfreie Städte liegen noch nicht vor.

Bruttoinlandsprodukt und Bruttowertschöpfung in den Bundesländern 1999

Land
Gebiet
Bruttoinlandsprodukt dar. Bruttowertschöpfung im
Verarbeitendem Gewerbe
nominal real nominal real
Veränderung 1999 gegenüber 1998 in %
         
Baden-Württemberg 2,8 1,7 2,6 2,0
Bayern 3,0 1,9 2,4 2,0
Berlin 1,1 0,1 0,8 0,5
Brandenburg 1,2 0,8 2,1 1,9
Bremen 1,0 0,5 0,2 -0,1
Hamburg 2,4 1,2 0,5 -0,7
Hessen 2,4 1,8 -2,2 -2,2
Mecklenburg-Vorpommern 2,3 1,7 6,8 6,9
Niedersachsen 1,9 1,0 1,1 0,7
Nordrhein-Westfalen 1,8 0,9 0,3 0,4
Rheinland-Pfalz 2,7 1,6 -0,2 -0,1
Saarland 3,1 1,7 4,5 3,8
Sachsen 2,0 1,3 4,2 3,8
Sachsen-Anhalt 1,6 0,9 3,9 3,9
Schleswig-Holstein 3,0 2,0 3,5 3,6
Thüringen 2,4 1,7 6,9 6,7
         
Deutschland 2,3 1,4 1,4 1,2
         
darunter nachrichtlich:        
         
Alte Bundesländer        
      ohne Berlin 2,4 1,4 1,2 1,0
      einschl. Berlin 2,4 1,4 1,2 0,9
         
Neue Bundesländer        
      ohne Berlin 1,9 1,2 4,6 4,3
      einschl. Berlin 1,7 0,9 3,7 3,4

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