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Fehler beim Überholen und Abbiegen führten 1999 zu gestiegenen Unfallzahlen

Datum: 18. April 2000

Nummer 35/00

Hannover. Die Zahl der Verkehrsunfälle in Niedersachsen ist im letzten Jahr gestiegen. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik jetzt mitteilte, lag dies insbesondere an der Zunahme von Unfällen, die durch Fahrfehler beim Überholen, beim Abbiegen sowie durch Nichtbeachten der Vorfahrt verursacht wurden. Außerdem stellte das Landesamt eine erschreckend hohe Zunahme an Unfällen fest, bei denen Motorräder, Fahrradfahrer und Fußgänger beteiligt waren.

Insgesamt ereigneten sich 1999 auf Niedersachsens Straßen rund 41 000 Unfälle mit Personenschaden. Es zeigte sich, dass Fehler beim Überholen, Abbiegefehler sowie Nichtbeachtung von Vorfahrtsregelungen zahlenmäßig am stärksten zu den gestiegenen Unfallzahlen beigetragen hatten. Zwar sind nicht angepasste Geschwindigkeiten mit 9 100 Fällen absolut gesehen weiterhin die bedeutendste Unfallursache, doch haben sie im Vorjahresvergleich leicht abgenommen. Falsches Überholen hat dagegen mit +9,9 % (darunter innerhalb von Ortschaften +13,6 %) bedeutend zu der Zunahme von Unfällen mit Personenschaden beigetragen, ebenso wie Fehler beim Abbiegen bzw. beim Herausfahren aus Grundstücksausfahrten (+5,3 %) und Nichtbeachten der Vorfahrt (+2,1 %, darunter außerorts +4,8 %).

Bei den Unfällen mit Personenschaden verunglückten 55 300 Menschen. Unter ihnen waren 940 Personen, die den Unfall nicht überlebten, 20 Verkehrsopfer mehr als 1998. Die Zahl der Verletzten hat mit +4,2 % stark zugenommen. Unter den 54 400 Verletzten gab es 10 000 Schwerverletzte.

Von den Unfällen mit Personenschaden waren 2 700 bzw. 5,6 % Unfälle, bei denen mindestens einer der Beteiligten unter Alkoholeinwirkung stand. Im Jahr zuvor betrug dieser Anteil noch 7,1 %. Trotzdem verunglückten dabei noch 3 600 Personen, mit darunter 111 Toten. Somit starben 11,8 % der niedersächsischen Verkehrstoten infolge eines Alkoholunfalls. Ansonsten ist positiv anzumerken, dass sämtliche auf Alkoholunfälle bezogene Zahlen rückläufig waren.

Von den gestiegenen Unfallzahlen waren Benutzer aller Verkehrsmittel betroffen. Die Zahl verunglückter Pkw-Benutzer entsprach den Durchschnittszahlen. Überdurchschnittlich gestiegen sind dagegen verunglückte Motorradfahrer (und Mitfahrer) sowie die Zahl von Businsassen, die bei Unfällen verletzt wurden. Erschreckend ist die hohe Zahl verunglückter Fahrradfahrer und Fußgänger. Im vergangenen Jahr verunglückten rund 7 900 Fahrradfahrer auf niedersächsischen Straßen, 10,4 % mehr als 1998. 3 100 Fußgänger wurden von Fahrzeugen erfasst, 7,4 % häufiger als ein Jahr zuvor.

Nähere Auskünfte erteilt Ihnen Herr Nolde unter der Tel.-Nr. (0511) 9898-2327.


© Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2000
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