Datum: 24. August 2000

Nummer 67/00

Hannover. Ältere Verkehrsteilnehmer sind besser als ihr Ruf. Zu diesem Ergebnis kommt das Statistische Landesamt in einer Studie, der die Ergebnisse der amtlichen Straßenverkehrsunfallsstatistik zugrundeliegen. Danach nimmt die Beteiligung an Straßenverkehrsunfällen mit Personenschaden mit zunehmendem Alter der Verkehrsteilnehmer ab.

Die Statistiker haben dabei die Zahl der Verursacher von Verkehrsunfällen mit Personenschaden nach Altersgruppen und Geschlecht aufgeschlüsselt und in Bezug gesetzt zur Zahl der Personen, die in der jeweiligen Altersgruppe in Niedersachsen leben. Dabei ergab sich folgendes Bild: Im Durchschnitt kamen in Niedersachsen im vergangenen Jahr 5,0 Verursacher von Verkehrsunfällen mit Personenschaden auf 1000 Einwohner.

"Spitzenreiter" sind die 18-21jährigen mit 20,6 Unfallverursachern je 1000 Einwohner, gefolgt von den 21-25jährigen mit 13,7 Verursachern je 1000 Einwohner. Relativ nah am Gesamtdurchschnitt sind die 40-45- jährigen mit 5,4 , sowie die 45-50-jährigen mit 4,5 Unfallverursachern.

Die über 75-jährigen Verkehrsteilnehmer liegen mit nur 2,2 Unfallverursachern je 1000 Einwohnern nicht nur unter dem Durchschnitt, sondern, abgesehen von Kindern unter 15 Jahren, ganz unten auf der Skala der Verursacher. Die Ursache hierfür liegt wahrscheinlich auch darin, dass ältere Personen in realistischer Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit oft darauf verzichten, sich selbst ans Steuer zu setzen.

In einem zweiten Schritt untersuchten die Statistiker, wie sich die Unfallbeteiligung älterer Menschen in den letzten 10 Jahren entwickelt hat. Dabei ging es nicht nur um die Hauptverursacher, sondern zunächst um alle Beteiligten an Verkehrsunfällen mit Personenschaden.

Im Jahr 1999 lag die Zahl der Senioren im Alter von 75 und mehr Jahren, die an Verkehrsunfällen mit Personenschaden beteiligt waren, bei 2105 und damit um 10,4 Prozent höher als im Vorjahr (1998). Langfristig hat sich hier wenig verändert. 10 Jahre zuvor im Jahre 1989 lag die Zahl der an Verkehrunfällen beteiligten Senioren bei 2077 und damit nur unwesentlich niedriger als heute. Die Zunahme in den letzten zehn Jahren erklärt sich im wesentlichen durch den Zuwachs an Personen in dieser Altersgruppe. Die Zahl der Unfallverursacher je 1000 Einwohner bleibt trotz leicht angestiegener Unfallbeteiligung seit 10 Jahren konstant auf dem gleichen niedrigen Niveau.

Obwohl ältere Menschen insgesamt seltener in Straßenverkehrsunfälle involviert sind, sind sie im Falle einer Unfallbeteiligung meist als Hauptverursacher beteiligt: Autofahrer über 75 Jahre sind in 59,7 Prozent der entstandenen Unfälle, an denen sie beteiligt waren, verantwortlich. Dabei schneiden die älteren Frauen deutlich besser ab als die Männer: Frauen in diesem Alter sind nur an 47,8%, Männer gleichen Alters in 67,7% der Unfälle, an denen sie beteiligt waren, schuld.

Nähere Informationen entnehmen Sie bitte den folgenden Tabellen.

1. Hauptverursacher über 75 Jahre je 1000 Einwohner

2. An Verkehrsunfällen mit Personenschaden Beteiligte 1999 nach Alter und Geschlecht

3. Hauptverursacher je 1000 Einwohner 1999

4. Beteiligte über 75 Jahre an Straßenverkehrsunfällen bei Unfällen mit Personenschaden 1989 bis 1999