Datum: 28. September 2000

Nummer 78/00

Hannover. Das Niedersächsische Landesamt für Statistik gibt als vorläufiges Ergebnis der "Besonderen Ernteermittlung" für dieses Jahr eine Kartoffelernte von 5,7 Mio t für Niedersachsen bekannt. Im gesamten Bundesgebiet werden 12,6 Mio. t erwartet, fast 1 Mio t mehr als von der ZMP noch vor 2 Wochen auf der Internationalen Kartoffelbörse in Hannover prognostiziert wurde. Die Erntemenge liegt damit in Niedersachsen um 3,1 % über dem Ergebnis von 1999, im Bundesgebiet liegt die Steigerung sogar bei 9,2 %.

Eine so deutliche Mengensteigerung wurde in Niedersachsen zunächst nicht erwartet, da die Anbaufläche im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 % reduziert worden war. Die unerwartet hohen Durchschnittserträge von 451 dt/ha (1999: 419 dt/ha) übersteigen sogar den bisherigen Rekordertrag von 1993 um etwa 30 dt. Im gesamten Bundesgebiet wurde mit 419 dt/ha nach 375 dt/ha im Vorjahr ein sogar um 11,6 % höherer Kartoffelertrag erreicht.

Für den Marktbeobachter ist besonders die Aufteilung der Kartoffeln in die unterschiedlichen Verwertungsrichtungen interessant. In Niedersachsen standen 2000 auf einer Fläche von 34 285 ha Speisekartoffeln (ohne Frühkartoffeln) bei einem Ertrag von 440 dt/ha. Die Erntemenge von ca. 1,5 Mio t liegt um 4,8 % über der Vorjahresernte. Industriekartoffeln stehen auf 87 318 ha und bringen bei 463 dt/ha eine Erntemenge von ca. 4,0 Mio. t, und damit 2,1 % mehr als 1999. Die mengenmäßige Aufteilung der Erntemenge im Bundesgebiet ist aufgrund unterschiedlicher Erhebungsmethodik leider nicht möglich.

Die niedersächsischen Landwirte behaupten weiter unangefochten ihre führende Position im Kartoffelanbau. Etwa 45 % der 2000 im Bundesgebiet geernteten Kartoffeln stammen aus Niedersachsen. Auf den weiteren Rängen folgen Bayern mit einem Anteil von knapp 18 % und Nordrhein-Westfalen mit etwa 12 %.

Nähere Auskünfte zu diesem Thema erteilt auf Wunsch Herr Kaiser, Tel. (0511) 9898-3421 oder Herr Keckl, Tel. (0511) 9898-3441.