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Winterweizen erreicht seine bisher höchste Anbaufläche

Datum: 18. Juli 2001

Nummer 57/01

Hannover. Unter allen Getreidearten hat in Niedersachsen der ertragsstarke Winterweizen die größte Bedeutung. Er steht auf 36 % der gesamten Getreidefläche (inklusive Mais). Mit 388 Tsd. ha erreicht Winterweizen nach einer nochmaligen Anbauausweitung um 1 % seine bisher höchste Anbaufläche. Dies gab das Niedersächsische Landesamt für Statistik auf Basis erster vorläufiger Zahlen einer Stichprobenerhebung im Mai 2001 bekannt.

Trotz erheblicher Vermarktungsprobleme durch witterungsbedingte Qualitätsminderungen im Vorjahr, ist die Roggenanbaufläche um 3,3 % auf 158 Tsd. ha angestiegen. Roggen ist die wichtigste Wintergetreideart der leichten Standorte zum Beispiel in der Lüneburger Heide und dort wegen seiner Trockenheitsverträglichkeit nahezu unverzichtbar. Das hohe Ertragspotential der modernen Hybridsorten macht ihn aber auch für weizenfähige Standorte attraktiv. Seine wirtschaftliche Bedeutung ist allerdings in Gefahr, wenn in Zukunft, wie geplant, die Intervention für Roggen wegfällt.

Triticale konnte ihren Siegeszug weiter fortsetzen. Mit einem Zuwachs von 16,7 % erreicht sie erstmals die Hunderttausendmarke. Triticale ist eine Kreuzung aus Weizen und Roggen, die sich wegen ihres hohen Futterwertes seit Anfang der achtziger Jahre besonders in Veredlungsbetrieben zunehmender Beliebtheit erfreut.

Obwohl die Mindeststilllegungsverpflichtung von der EU-Kommission unverändert zum Vorjahr bei 10 % belassen worden war, ist die Flächenstillegung um 3,4 % auf 129 Tsd. ha ausgeweitet worden. Der Grund liegt wahrscheinlich in den angehobenen Stillegungsprämien, die die Brache wirtschaftlich attraktiver gemacht hat. Aber auch die ungünstige Frühjahrswitterung dürfte ihren Beitrag geleistet haben.

Auf den etwa 1,8 Mio. ha Ackerland in Niedersachsen stehen in diesem Jahr zu 59,1 % Getreide (inklusive Körnermais und Corn-Cob-Mix). 14,4 % der Fläche dient dem Feldfutterbau, auf 8,5 % wachsen Hackfrüchte und 7,1 % sind stillgelegt. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Landwirte nochmals mehr Getreide angebaut. Die Fläche stieg um 2,5 % von 1,043 Mio. ha auf 1,069 Mio. ha an und übertrifft damit den bisherigen Höchststand von 1998 geringfügig. Im Herbst des vergangenen Jahres herrschten über einen langen Zeitraum günstige Aussaatbedingungen, so dass die ertragstärkeren Wintersaaten auf Kosten der Sommerungen weiter ausgedehnt werden konnten.

Nähere Auskünfte zu diesem Thema erteilt auf Wunsch Frau Sauer, Tel. (0511) 9898-2464.


© Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2001
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