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Armutsquote im Jahr 2001 leicht auf 12,4 % gestiegen

Datum: 29. Januar 2003

Nummer 6/03

Hannover. Im Jahr 2001 galten in Niedersachsen fast 965 000 Personen als arm, das entspricht einem Anteil von 12,4 % (12,3 % im Jahr 2000). Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, konnten 371 000 Personen als reich bezeichnet werden, ein Anteil von 4,8 %.

Grundlage dieser Berechnungen ist nach den Konventionen der nationalen und internationalen Armutsforschung das durchschnittliche Einkommen. Als relative Armut wird ein Einkommen gesehen, das 50 % und weniger des durchschnittlichen Einkommens beträgt. Entsprechend gilt relativer Reichtum als ein Einkommen, welches das Durchschnittseinkommen um das Doppelte oder mehr übersteigt. Es werden also streng genommen nicht Reichtum und Armut dargestellt, sondern das Ausmaß der Ungleichverteilung von Einkommen und damit das Ausmaß an Ungleichheit der Chancen auf Teilhabe am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben.

Wie bereits in den Vorjahren besteht ein enger Zusammenhang zwischen Haushaltsgröße und Einkommen. Die geringste Armutsquote wiesen die Zweipersonenhaushalte auf, bei diesen Haushalten gibt es häufig Doppelverdiener. Bei den großen Haushalten mit fünf und mehr Personen lag die Armutsquote hingegen bei 31,0 %. Zur "sozialen Mitte" gehören die Personen und Personengruppen, die weder reich noch arm sind. Ihr Anteil an der Bevölkerung betrug 1998 noch 83,8 %, im Jahr 2001 waren es nur noch 82,8 %.

Seit 1989 ist in Niedersachsen sowohl die Armuts- als auch die Reichtumsquote etwa einen halben Prozentpunkt niedriger als im Bundesdurchschnitt, d.h. Niedersachen ist sozial ausgeglichener und stabiler. Innerhalb Niedersachsens treten jedoch klare Regionalkonturen auf. Bezogen auf die Arbeitslosen und die Sozialhilfeempfänger ergibt sich eine Dreiteilung des Landes: In den Großstädten, an der Küste und im Süden des Landes sind überdurchschnittliche Anteile von Arbeitslosen und Sozialhilfebeziehern feststellbar, dazwischen liegt ein Riegel mit relativ guten Arbeitsmarktdaten, der vom Hamburger Umland im Nordosten bis in den Raum Osnabrück-Bentheim im Südwesten reicht.

Auskünfte erteilt Herr Eichhorn, Tel. 0511 / 9898-1616.

Weitere Informationen, Tabellen und Karten enthält der Beitrag "Entwicklung von Reichtum und Armut in Niedersachsen und Deutschland im Jahre 2001" im Statistischen Monatsheft 1/2003. Die Statistischen Monatshefte kosten 5,00 EUR pro Ausgabe (Jahresabonnement 38,50 EUR).

Alle Veröffentlichungen können beim NLS - Schriftenvertrieb, Postfach 91 07 64, 30427 Hannover, Tel. 0511 / 9898 - 3166 oder Fax 0511 / 9898 - 4133, E-Mail vertrieb@nls.niedersachsen.de bestellt werden.

Für journalistische Zwecke werden die Hefte auf Anforderung kostenfrei abgegeben.



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