Nummer 94/03
Hannover. 2002 sind in Niedersachsen 85 366 Personen strafrechtlich verurteilt worden, 0,4 % mehr als im Vorjahr. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, waren unter den Verurteilten 7 623 Jugendliche im Alter von 14 bis unter 18 Jahren, das waren 8,9 % aller Verurteilten. 1991 hatten sich noch deutlich weniger Jugendliche vor Gericht verantworten müssen. Mit 4 162 Personen dieser Altersgruppe lag ihr Anteil bei 5,1% aller Verurteilten. Absolut ist die Zahl der strafrechtlich zur Verantwortung gezogenen Jugendlichen seit 1991 somit um 83,2 % gestiegen.
Auf die Bevölkerungszahl der Jugendlichen in diesem Alter bezogen, wurden im Jahr 2002 von 1 000 Jugendlichen 22 straffällig, 1991 waren es nur 13 von 1000 Jugendlichen.
Es wurden deutlich mehr Jungen verurteilt als Mädchen; das Verhältnis lag bei sechs zu eins. 41,2 % der Jugendlichen mussten sich wegen Diebstahl und Unterschlagung verantworten, 20,2 % wegen anderer Straftaten gegen Personen, darunter in der Hauptsache wegen Körperverletzung.
Auch die Zahl der verurteilten Heranwachsenden (18 bis unter 21 Jahre) ist in den letzten 11 Jahren kontinuierlich von 7 691 (1991) auf 9 709 angestiegen. Dies entspricht einer Zunahme um 26,2 %. Ihr Anteil an der Gesamtzahl der Verurteilten erhöhte sich damit von 9,5 % (1991) auf 11,4 % (2002).
Im vergangen Jahr wurden von 1000 Heranwachsenden 37 von den Gerichten zu einer Strafe verurteilt, 12 mehr als noch 1991.
Bei den Heranwachsenden lag das Verhältnis verurteilter junger Männer zu jungen Frauen nahezu bei sieben zu eins. 25,4 % der Urteile gegen Heranwachsende ergingen wegen Diebstahl und Unterschlagung, gefolgt von Straftaten im Straßenverkehr (20,9 %) und anderen Vermögensdelikten wie Betrug und Urkundenfälschung (18,0 %).
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© Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2003
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