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Mehr Futterpflanzen und weniger Flächenstilllegung

Datum: 20. Juli 2004

Nummer 56/04

Hannover. Nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungshaupterhebung vom Mai 2004 stehen auf den 1,87 Mio. ha Ackerfläche in Niedersachsen in diesem Jahr zu 55 % Getreide (inkl. Körnermais und CCM) (1,028 Mio ha). Auf den weiteren Rängen finden sich 19 % Futterfeldfrüchte (358,8 Tsd. ha), 13 % Hackfrüchte (234,7 Tsd. ha), 6 % Brachflächen (111,5 Tsd. ha) und 6 % Ölfrüchte (103,3 Tsd. ha).

Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, hat der Winterweizenanbau, dem langjährigen Trend folgend, weiter zugenommen. Mit 412,3 Tsd. ha erreicht die Anbaufläche ihren bisherigen Höchststand, 6,8 % über Vorjahresniveau und 2,4 % über der bisherigen Höchstmarke von 2002. Der Sommerweizenanbau, der im Vorjahr einen Teil des ausgefallenen Winterweizens kompensiert hatte, ist auf sein durchschnittliches Niveau zurückgefallen.

Der Anbau von Roggen hat nach starken Einbrüchen im Vorjahr wieder an Attraktivität gewonnen und um 15,5 Tsd ha (15 %) auf 119,7 Tsd. ha zugenommen. Roggen wird als typische Kultur der Sandböden besser mit Trockenheit fertig als Gerste oder Weizen und hat daher im vergangenen besonders trockenen Sommer weniger mit Ertragseinbußen reagiert. Triticale nimmt an Fläche um 4,6 Tsd. ha (4,8 %) zu und erreicht eine Anbaufläche von 101,1 Tsd. ha. Wintergerste weist eine nahezu konstante Anbaufläche von 191,4 Tsd. ha (-0,7 %). Die Sommergerstenfläche wurde dagegen erheblich um 19,3 Tsd. ha (-18,5 %) auf nur noch 85,1 Tsd. ha reduziert.

Starke Veränderungen der Anbaufläche finden sich bei den Futterpflanzen und bei der Stilllegungsfläche. Im vergangenen Winter, zu spät für eine Anbauausdehnung der Wintergetreidearten, hatte die EU-Kommission die Verpflichtung zur Flächenstilllegung von 10 % auf 5 % der beihilfeberechtigten Fläche zurückgenommen. Die aktuelle Stilllegungsfläche weist daher einen Rückgang von 33,4 Tsd. ha (-23 %) auf und liegt nur noch bei 111,5 Tsd. ha, dem niedrigsten Wert seit 1998. Von der freigewordenen Fläche konnten hauptsächlich die Futterpflanzen profitieren. Die Hauptkultur Silomais wächst um 58,9 Tsd. ha (25,3 %) auf 291,3 Tsd. ha an und erreicht einen neuen Höchststand. Grund für den starken Zuwachs dürfte neben der Futterknappheit aufgrund der Trockenheit des vergangenen Jahres auch der Bedarf einer steigenden Zahl von Biogasanlagen sein.

Die Zuckerrübenanbaufläche sinkt aufgrund regelmäßig gekürzter Lieferkontingente bei gleichzeitigen Ertragssteigerungen seit Anfang der 1990er Jahre kontinuierlich. Mit einem Rückgang von 6,2 Tsd. ha (-5,4 %) wird bei 107,4 Tsd. ha ein neuer Tiefpunkt erreicht. Die Anbaufläche der Kartoffel bleibt dagegen unverändert auf dem Vorjahresniveau von 125,9 Tsd. ha.

Unter den Ölfrüchten hat in Niedersachsen nur Winterraps Bedeutung. Seine Anbaufläche steigt deutlich um 15 Tsd. ha (17,6 %) auf 100,1 Tsd ha.

Nähere Auskünfte zu diesem Thema erteilen auf Wunsch Herr Kaiser, Tel. (0511) 9898-3421 oder Frau Sauer, Tel. (0511) 9898-2464.

Weitere Ergebnisse zu Bodennutzung, Ernteerwartung und Viehhaltung werden laufend unter http://www.nls.niedersachsen.de/Tabellen/Landwirtschaft/Landwirtschaft.html bereitgestellt.



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Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2004
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