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Weitere Arbeitsplatzverluste im Bauhauptgewerbe, Umsatz wächst geringfügig

Datum: 04. Januar 2005

Nummer 02/05

Hannover. Erste Ergebnisse der Totalerhebung im Bauhauptgewerbe 2004 liefern ein eher düsteres Bild des niedersächsischen Bauhauptgewerbes. Wie schon in den Jahren zuvor setzte sich der Stellenabbau fort. Ende Juni 2004 waren in den knapp 6 400 niedersächsischen Baubetrieben noch rund 79 000 Arbeitskräfte beschäftigt. Damit sank die Zahl der Beschäftigten erneut um rund 6 % gegenüber dem Vorjahr. Gegenüber 1999, d.h. innerhalb von 5 Jahren, ging im niedersächsischen Bauhauptgewerbe fast jeder vierte Arbeitsplatz verloren.

Der Gesamtumsatz des Jahres 2003 stieg im Vorjahresvergleich nominal um 1,5 % auf 8,6 Mrd. Euro. Real konnte damit das Ergebnis des Vorjahresniveau gehalten werden. Im Vergleich zu 1998 verlor das niedersächsische Bauhauptgewerbe jeden zehnten Euro Umsatz.

Das niedersächsische Bauhauptgewerbe ist stark kleinbetrieblich strukturiert. 85 % aller befragten Betriebe haben weniger als 20 Beschäftigte. Auf diese kleineren Betriebe entfallen zwar fast die Hälfte aller Beschäftigten, jedoch nur ein gutes Drittel der Umsätze. Die wenigen Großbetriebe ( 91 Betriebe mit 100 und mehr Beschäftigten) haben dagegen einen Anteil von immerhin 30 % der gesamten Umsätze im niedersächsischen Baugewerbe. Diese Unterschiede werden besonders deutlich, wenn man den Umsatz je Beschäftigten betrachtet. Grundsätzlich steigt diese Kennzahl mit wachsender Betriebsgröße. Die kleineren Betriebe erzielen dabei mit rund 80 000 Euro/Jahr und Beschäftigten (2003) knapp die Hälfte des Wertes der Großbetriebe (159 000 Euro/Jahr). Die Erklärung hierfür ergibt sich aus der Branchenzugehörigkeit der Großunternehmen. Anders als die Kleinbetriebe, die meist die personalintensiven, traditionellen Gewerke des Bauhauptgewerbes, wie Wohnungsbau, Dachdeckerei und Zimmerei, bedienen, sind diese überwiegend im Straßen-, Gleis-, Rohrleitungs-, Brücken- und Tunnel- sowie im Spezialbau tätig, in denen die Arbeitsproduktivität infolge hohen Maschineneinsatzes beträchtlich höher ausfällt.

Regional gesehen haben die meisten Baubetriebe ihren Sitz im Regierungsbezirk Weser-Ems, gefolgt von den Regierungsbezirken Lüneburg und Hannover. Rund 40 % der im niedersächsischen Baugewerbe Beschäftigten arbeiten in Baubetrieben im Nordwesten. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Region in und um Osnabrück sowie der Landkreis Emsland. Hier befinden sich, bedingt durch die Ballung von Großbetrieben, mehr als 1/3 aller bauhauptgewerblichen Arbeitsplätze des Regierungsbezirks Weser-Ems.

Im Mittelfeld folgen die Bezirke Lüneburg und Hannover mit etwa 25 bzw. 20 %; der Regierungsbezirk Braunschweig hat mit 15 % den geringsten Anteil der Beschäftigten im Baugewerbe.

Der Abbau von Arbeitsplätzen lag 2004 in den Bezirken Weser-Ems und Hannover mit -6 % im Landestrend, im Bezirk Braunschweig war er mit -7 % leicht über- und im Bezirk Lüneburg mit -4 % leicht unterproportional.

Beim Umsatz liegt ebenfalls der Nordwesten vorn. 40 % der Umsätze im niedersächsischen Baugewerbe werden zwischen Weser und Ems getätigt. Mit einer Umsatzsteigerung von 2,7 % gegenüber dem Vorjahr lag man hier deutlich über dem Landesdurchschnitt. Geringere Zuwachsraten von 1,1 % verzeichneten die Betriebe in den Regierungsbezirken Lüneburg und Hannover, im Regierungsbezirk Braunschweig mussten die Baubetriebe rückläufige Umsätze (-0,7 %) hinnehmen.

Weitere Informationen geben:

Herr Irps, Tel. (0511) 98 98 - 33 36 und
Herr Rode, Tel. (0511) 98 98 - 33 35.

Link: Drei Tabellen mit detaillierten Informationen (PDF-Format).

Weitere Ergebnisse in tieferer regionaler und fachlicher Gliederung nach Wirtschaftsbranchen enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht E II 2, E III 2 - j / 2004, der vom Niedersächsischen Landesamt für Statistik - Schriftenvertrieb -, Postfach 910764, 30427 Hannover, Tel. (0511) 9898-3166, Fax (0511) 9898-4133 bezogen werden kann.



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Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2005
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