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Wachstumsstand der Feldfrüchte

Datum: 10. Mai 2005

Nummer 41/05

Hannover. Wenn die Landwirte in diesem Frühjahr über ihre Felder blicken, hängt die Zufriedenheit mit dem Wachstumsstand der Feldfrüchte davon ab, in welcher Region des Landes sie wirtschaften. Die Auswertung von 1 542 Wachstumsstandsmeldungen der Ernteberichterstatter des Landesamtes für Statistik zum 15. April 2005 ergab ein sehr differenziertes Bild.

Während sich im Westen, an der Küste und auf den besseren Böden im Süden des Landes die Früchte gut entwickelten, gab es im Nordosten Probleme. Hier wurde im April jede Beregnungsanlage gebraucht, um die Folgen der Trockenheit in diesem Landstrich mit den ohnehin leichten Böden zu mildern. Die Wetterstation in Lüchow verzeichnete für den gesamten Monat April nur eine Regenmenge von 6mm. Im Wendland fielen im April nur 20 % der langjährig im April gemessenen Regenmenge. Diese Trockenheit setzte sich besonders im Land Brandenburg weiter fort. In die von der Trockenheit geschwächten Bestände fuhr am 20. April bei klarem Himmel noch ein Nachtfrost mit -4,5°C. Etliche Zuckerrübenflächen müssen neu bestellt werden. Andere Früchte habe einen Rückschlag erlitten. Hier sind die Erwartungen auf ein zweites gutes Jahr nach 2004 nicht mehr sehr hoch. Bereits 2003 und 2002 fielen in diesem Gebiet die Erträge sehr gering aus.

Landesweit wurden die Getreidebestände und das Grünland zwar um 1 bis 3 Zehntelnoten schlechter als im Frühjahr 2004 benotet, aber immer noch leicht besser als im Schnitt der Jahre 1997 - 2004. Das Grünland erhielt erneut schlechtere Noten als das Getreide. Es fehlte an Wärme für einen frühen Start.

Im Durchschnitt haben die berichtenden Betriebe sehr deutlich auf die Preismisere bei Kartoffeln nach der Ernte 2004 reagiert und ihren Speisekartoffelanbau (mittelfrühe und späte Sorten) um 10,1 % eingeschränkt. Lediglich die hoch spezialisierten Frühkartoffelerzeuger setzen auf weitere Marktanteilsgewinne und dehnten ihren Anbau etwas aus.

Durch die Förderung der Biogasanlagen ist ein weiterer Anstieg der Silomaisfläche zu verzeichnen. Die Sommergetreidefläche wurde nochmals stark reduziert. Da es fast keine Auswinterungsverluste bei den ertragsstärkeren Wintergetreidearten gab, musste kein Sommergetreide nachgesät werden. Die Aussaatbedingungen im Herbst 2004 waren günstig, so dass alle Wintergetreidearten bestellt werden konnten und keine Lücken für Sommergetreidearten blieben. Zudem sind die Braugerstenpreise niedrig, was den Anbau von Sommergerste für diesen Zweck weniger attraktiv macht.

Mehr Informationen stehen im Internet (Suchbegriff: "Erntestatistik online") bereit. Die Datei: http://www.nls.niedersachsen.de/Tabellen/Landwirtschaft/ernte03/texte/Info0105.pdf enthält die Zahlen, Vergleiche mit den Vorjahreswerten und Grafiken.

Auskünfte erteilen:

Herr Keckl, Tel. (0511) 98 98 - 34 41 und
Herr Kaiser, Tel. (0511) 98 98 - 34 21.

E-mail: georg.keckl@nls.niedersachsen.de



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Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2005
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