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1 904 vorläufige Schutzmaßnahmen für Kinder und Jugendliche 2004

Datum: 20. Juni 2005

Nummer 53/05

Hannover. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, wurden im Jahr 2004 für Kinder und Jugendliche 1 904 vorläufige Schutzmaßnahmen (Inobhutnahmen) durchgeführt, davon 76 % für 12 bis 17-jährige. Pro 10 000 Minderjährigen entsprach dies 12,3 Inobhutnahmen nach 13,8 im Vorjahr. Insgesamt waren 56 % der in Obhut Genommenen weiblich, der Ausländeranteil betrug 14 %. Rund ein Drittel war vorher ausgerissen.

Im Kindesalter bis 11 Jahren wurden knapp drei von vier Schutzmaßnahmen auf Initiative des Jugendamtes bzw. der Polizei durchgeführt. Als Maßnahmegrund wurden in mehr als der Hälfte der Fälle (58 %) eine Überforderung der Eltern oder Vernachlässigung genannt.

12 bis 17-jährige Jugendliche hingegen begaben sich häufiger auf eigenen Wunsch in Obhut, eine Überforderung der Eltern oder Vernachlässigung spielten eine geringere Rolle. Bei Mädchen fand jede vierte Schutzmaßnahme aufgrund von Beziehungsproblemen und jede Achte wegen Anzeichen für Misshandlung oder sexuellen Missbrauch statt, während bei Jungen jede sechste Inobhutnahme auf Straffälligkeit oder Suchtprobleme zurückzuführen war.

Knapp die Hälfte der Schutzmaßnahmen endete innerhalb einer Woche, nur etwa jede Dritte dauerte länger als 14 Tage. Jeder zweite Teilnehmer kehrte danach zu den Sorgeberechtigten zurück, für weitere 40 % schlossen sich erzieherische Hilfen oder stationäre Aufenthalte an, der Rest hat sich entweder eigenmächtig aus der Maßnahme entfernt oder wurde der Polizei übergeben.

Weitere Informationen geben:
Herr Nickel, Tel. (0511) 98 98 - 22 13,
Herr Plate, Tel. (0511) 98 98 - 22 40.



© Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2005
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