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Wirtschaftsfaktor Pflegedienste und Pflegeheime

Datum: 01. November 2005

Nummer 95/05

Hannover. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, arbeiteten im Dezember 2003 nach Ergebnissen der alle zwei Jahre durchgeführten Pflegestatistik in Niedersachsen insgesamt 78 031 Personen im Pflegebereich, davon 20 715 (26,5 %) in ambulanten Pflegediensten und 57 316 (73,5 %) in Pflegeheimen.

Die Pflege-Branche profitiert stark vom demografischen Wandel, der die Nachfrage nach ihren Dienstleistungen laufend erhöht: die weitaus größte Zahl der Pflegebedürftigen sind ältere Menschen, die Pflege von Behinderten und psychisch Kranken ist quantitativ weniger bedeutsam. Während die Gesamtzahl der Arbeitsplätze in Niedersachsen von 1999 bis 2003 nur um knapp 2 % wuchs, legte die Pflegebranche um 14,7 % zu. Sie beschäftigt damit mehr Menschen als beispielsweise der Maschinenbau (2004: 51 529) oder die Chemie (2004: 27 318). Allerdings sind weniger als die Hälfte der Beschäftigten Vollzeitkräfte. Es gibt auch zahlreiche geringfügig Beschäftigte, Praktikanten, Zivildienstleistende u.ä. Die Altenpflege ist - auch wenn sie mittlerweile nicht mehr nur in den Familien, sondern professionell organisiert ist - eine Frauendomäne: 87 % der Beschäftigten sind weiblichen Geschlechts.

Landesweit kamen Ende 2003 auf 1 000 Einwohner 9,8 Beschäftigte in der Altenpflege. Die Arbeitsplätze sind regional nicht gleichverteilt, sondern in den überalterten Regionen des Berg- und Hügellandes besonders stark vertreten. Im Kreis Goslar arbeiteten 2 093 Beschäftigte, im Kreis Osterode am Harz waren es 1 298. Bezogen auf 1 000 Einwohner waren dies in Goslar 13,6 Arbeitsplätze, in Osterode sogar 15,6. Sehr hohe Werte findet man auch in den Landkreisen Schaumburg (12,7) und Hameln-Pyrmont (12,6) - auch dies sind von Überalterung bedrohte, aber touristisch hochattraktive Gebiete mit einer exzellenten Infrastruktur im "Gesundheitstourismus". Dazu gehören unter anderem auch Bad Pyrmont und Bad Nenndorf, Bad Harzburg und Bad Lauterberg. Die Infrastruktur dieser Regionen ist auf die Bedürfnisse älterer Menschen gut zugeschnitten. Sie bieten - neben der Pflege - viele traditionelle Kur- und Erholungseinrichtungen, eine exzellente medizinische Versorgung und ein attraktives Umfeld, so dass sie Senioren auch aus anderen Regionen anziehen.

Im Internet finden Sie im Statistischen Monatsheft 10 / 2005 unter http://www.nls.niedersachsen.de/Monatsheft/MH_10_2005_Gesamtausgabe.pdf den Textbeitrag mit Tabelle und thematischer Karte.



© Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2005
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