Nummer 20/08
Hannover. Am 22. März 2008 wird zum sechzehnten Mal der "Tag des Wassers" begangen. Er wurde 1992 von den Vereinten Nationen eingeführt und steht in diesem Jahr unter dem Motto "Hygiene und Abwasserentsorgung".
Der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie (LSK) teilte dazu mit, dass 93,8 Prozent der niedersächsischen Bevölkerung an die öffentliche Kanalisation angeschlossen ist. In 1975 waren es erst 77 Prozent. In 2004 wurden 672 öffentliche Kläranlagen registriert, die jährlich mehr als 600 Mio. Kubikmeter Abwasser reinigen. 41 kleinere Gemeinden sind nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen. In diesen und in den ländlichen Gebieten Niedersachsens wird die Abwasserentsorgung über insgesamt mehr als 480.000 Kleinkläranlagen gewährleistet.
Die Entsorgung eines Kubikmeter Abwassers kostete 2007 in Niedersachsen im Durchschnitt 2,22 Euro. In 210 Gemeinen wird zudem eine Grundgebühr zwischen 5,80 und 147 Euro jährlich erhoben. In 236 Gemeinden werden gesplittete Abwasserpreise berechnet, d. h. neben dem Kubikmeterpreis für das Schmutzwasser wird ein flächenabhängiges Niederschlags- bzw. Oberflächenwasserentgelt erhoben.
Die Kosten für die Abwasserbeseitigung lagen in 2007 für einen Ein-Personen-Haushalt (berechnet wurden 110 l Abwasser pro Tag) im Durchschnitt bei 97,30 Euro jährlich bzw. 0,27 Euro täglich. Ein Vier-Personen-Haushalt (berechnet wurden 400 l Abwasser pro Tag) zahlte 330,84 Euro jährlich.
Im ländlichen Raum ist die Abwasserbeseitigung teurer als in dichter besiedelten Gebieten. Ursache dafür sind die höheren spezifischen Kosten pro Einwohner. So muss ein deutlich längeres Kanalnetz vorgehalten und Instand gesetzt werden. Zudem überwiegen kleinere Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von unter 5.000 Einwohnerwerten, die den steigenden Anforderungen an die Abwasserreinigung wie Stickstoff- und Phosphatelimination sukzessive angepasst werden müssen.
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