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Große Unterschiede bei Trink- und Abwasserpreisen in Niedersachsen

Datum: 25. April 2008

Nummer 29/08

Hannover. Erstmalig hat der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) die Trink- und Abwasserpreise in Niedersachsen auf der Ebene der Gemeinden erhoben.

In allen niedersächsischen Gemeinden wird ein verbrauchsabhängiges Trinkwasserentgelt (Kubikmeterpreis) erhoben, das zum Stichtag am 1. Januar 2007 zwischen 0,41 und 2,42 Euro lag. Im Mittel kostete ein Kubikmeter Trinkwasser 1,19 Euro. In den meisten Gemeinden kommt eine Grundgebühr hinzu, die sich an der Zählergröße orientiert und im Mittel bei 3,86 Euro pro Monat lag.

Für einen Ein-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Bezug von 40 Kubikmetern Trinkwasser betrugen die Kosten im Mittel 93,73 Euro pro Jahr. Bezogen auf diesen Basishaushalt kostete das Trinkwasser in knapp einem Drittel aller Gemeinden zwischen 60 und 80 Euro jährlich. Besonders günstig war danach das Trinkwasser in Wulften am Harz, den Gemeinden Belm und Wietzen sowie in 33 Gemeinden des nördlichen Emslandes. Für den Basishaushalt lag in diesen Gemeinden die Wasserrechnung unter 40 Euro im Jahr. In 19 Gemeinden in den Landkreisen Wolfenbüttel und Helmstedt hätte der Basishaushalt einen Betrag von knapp 160 Euro gezahlt. Überdurchschnittlich hoch waren die Kosten in einigen Gemeinden im südlichen Teil Niedersachsens.

Die Entgeltstruktur ist im Abwasserbereich wesentlich differenzierter. In den meisten Gemeinden wird ein Kubikmeterpreis für die Entsorgung des Abwassers gezahlt. In 199 Gemeinden werden diese Preise durch Grundgebühren ergänzt.

In 236 Gemeinden wurden „gesplittete“ Abwassergebühren gezahlt, das heißt neben dem Kubikmeterpreis für das Schmutzwasser wird ein Niederschlags- bzw. Oberflächenwasserentgelt pro Quadratmeter erhoben. Dieses Entgelt kann sich jedoch auf unterschiedliche Flächen beziehen, z. B. auf die Grundstücksgröße, die versiegelte Fläche oder auf einen nach Stadtgebieten festgelegten Verdichtungsgrad, der mit der Grundstücksgröße multipliziert wird.

Die Kubikmeterpreise für die Abwasserentsorgung lagen zum Stichtag 1. Januar 2007 zwischen 0,90 und 5,47 Euro pro Kubikmeter. Im Mittel betrug er 2,22 Euro. In den Gemeinden, in denen eine Grundgebühr erhoben wird, lag diese zwischen 5,80 und 147 Euro pro Jahr.

Die jährlichen Kosten für die Abwasserbeseitigung betrugen für einen Ein-Personen-Haushalt im Durchschnitt 97,30 Euro. Die Spannweite ist dabei groß: So hätte dieser Basishaushalt in Barsinghausen lediglich ein Betrag von 39 Euro (plus Niederschlagsentgelt) gezahlt, in einigen Gemeinden des Landkreises Stade hingegen eine Jahresrechnung von 279 Euro.

In den ländlichen Gegenden Niedersachsens waren die Kosten für die Abwasserentsorgung höher als in den Städten. Ursache dafür sind die höheren spezifischen Kosten pro Einwohner. So muss ein deutlich längeres Kanalnetz vorgehalten und instand gehalten werden. Zudem überwiegen im ländlichen Raum kleinere Kläranlagen, die den steigenden Anforderungen an die Abwasserreinigung angepasst werden müssen. Da umgekehrt die Kosten für den Trinkwasserbezug auf dem Lande geringer sind als in der Stadt, ergibt sich hieraus ein gewisser Ausgleich der Gesamtgebühren, die zwischen 100 und 398 Euro pro Jahr für einen Ein-Personen-Haushalt lagen.

Die Trink- und Abwasserpreise haben sich seit 2005 in Niedersachsen nur in geringem Maße erhöht. Die jährlichen Steigerungsraten liegen mit ca. 1 % knapp unter denen der allgemeinen Lebenshaltungskosten.

Einen umfassenden Beitrag mit mehreren Grafiken und thematischen Karten finden Sie im Statistischen Monatsheft 04/2008.

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