Nummer 55/08
Hannover. Im Jahr 2006 wurden in Niedersachsen 17 339 708 Tonnen Bauabfälle entsorgt. Dies ist der höchste Wert der vergangenen Jahre. Wie der Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie mitteilte, wurden diese Abfälle, die mengenmäßig die Siedlungsabfälle (3,4 Mio. t) bei weitem übersteigen, erfreulicherweise weitgehend der Verwertung zugeführt. So wurden allein 7,5 Mio. Tonnen in Abbaustätten zur Rekultivierung eingesetzt und 7,4 Mio. Tonnen in Bauschuttrecycling- bzw. Asphaltmischanlagen wiederverwertet. Die in 176 niedersächsischen Bauschuttaufbereitungsanlagen aufbereiteten 6 610 142 Tonnen Bauabfall wurden in erster Linie zu Erzeugnissen für die Verwendung im Straßen- und Wegebau (4,5 Mio. Tonnen), im sonstigen Erdbau (1,7 Mio. Tonnen) und in Asphaltmischanlagen (0,3 Mio. Tonnen) genutzt.
Auch die 260 000 Tonnen für den Deponiebau, 65 000 Tonnen in Feuerungsanlagen, 446 000 Tonnen in Schreddern und 204 000 Tonnen in Sortieranlagen sind der Verwertung zuzurechnen. Als einziger größerer Posten, der der Entsorgung zugeführt wurde, zählen letztlich nur 1,3 Mio. Tonnen in Deponien verbrachte Bauabfälle.
Von den einzelnen Abfallarten her spielen Boden und Steine (die keine gefährlichen Stoffe enthalten) die mit Abstand wichtigste Rolle. Allein von dieser Abfallart wurden 7,5 Mio. Tonnen entsorgt und zwar ganz überwiegend zur Verfüllung von Abbaustätten (6,2 Mio. t) eingesetzt oder in Deponien (0,9 Mio. t) entsorgt.
Darauf folgen die Gemische aus Beton, Ziegeln, Fliesen und Keramik (ebenfalls ohne gefährliche Stoffe) mit einer Menge von knapp 3,0 Mio. Tonnen. Das Gros dieser Abfallart wurde in Bauschuttrecyclinganlagen (2,8 Mio. t) wieder aufbereitet.
Die dritthäufigste Abfallart war Beton mit einer Menge von 1,8 Mio. Tonnen und dem überwiegendem Einsatz in Bauschuttrecyclinganlagen.
Die Bitumengemische ("Ausbauasphalt", 1,5 Mio. t) wurden quasi komplett wieder aufbereitet. Davon wurden in 41 Asphaltmischanlagen 779 020 Tonnen Bitumengemische zusammen mit Rohprodukten zu neuem Straßenbelag verarbeitet.
Die recht große Menge Baggergut (1,3 Mio. t) wurde zur Verfüllung eingesetzt und die nicht unerheblichen Mengen von gemischten Bau- und Abbruchabfällen (112 000 t) zur Sortierung abgegeben. Große Mengen Ziegel (875 000 t) wurden recycelt, Holz (240 000 t) ist geschreddert und überwiegend an Biomassekraftwerke abgeben worden. Eisen und Stahl (184 000 t) sind mit dem Umweg über Schredderanlagen oder auch direkt zur Wiederverwertung in Stahlwerken wiederverwertet worden.
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