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Hofnachfolge auf jedem sechsten niedersächsischen landwirtschaftlichen Betrieb gesichert

Datum: 19. Dezember 2000

Nummer 107/00

Hannover. 1999 waren 33 040 Inhaber von landwirtschaftlichen Betrieben in Niedersachsen älter als 45 Jahre. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, entspricht das der Hälfte aller im Rahmen der Landwirtschaftszählung erfassten Betriebe (65 650). 1991 waren 58 511 von ihnen älter als 45, was einem Anteil von 62,3 % aller befragten Betriebe entsprach.

Die Inhaber wurden auch hinsichtlich ihrer Einschätzung der Hofnachfolge befragt. Von den 33 040 Betriebsinhabern beantworteten 11 670 die Frage nach der Hofnachfolge mit "ja". Bei 35,3 % der Befragten ist die Hofnachfolge geklärt, 23 % (7 592) der Betriebe haben keinen Nachfolger und bei 41,6 % (13 770) der Betriebe ist die Hofnachfolge ungewiss. 1991 lagen die entsprechenden Anteile bei 37,2 %, 23,8 % bzw. 39 %.

Mit steigender Betriebsgröße nimmt der Anteil an gesicherten Hofnachfolgen zu. Sind es in der Größenklasse 50 bis 75 ha LF bereits 52,3 %, so steigt dieser Anteil bis zur Größenklasse 100 bis 200 ha LF auf 65,7 %. Die Flächenausstattung der Betriebe stellt einen wichtigen Entscheidungsfaktor dafür dar, ob ein Betrieb in der nächsten Generation weiterbewirtschaftet wird. Dagegen sind die Anteile der Betriebe, die nicht weitergeführt werden sollen, bei kleinen Betrieben am höchsten. Besonders in den Betrieben mit 2 bis 10 ha und 10 bis 30  ha LF sind 31 % bzw. 26,8 % ohne Nachfolger. In der Kategorie "Hofnachfolge ungewiss" sind sich die meisten Betriebsinhaber in den Größenklassen 2 bis 50 ha LF bezüglich der Betriebsweiterführung noch unsicher (74,6 %). Hier werden die zukünftigen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen mit darüber entscheiden, wie intensiv sich der weitere Strukturwandel fortsetzen wird.

Von den 11 670 potenziellen Hofnachfolgern sind 88,7 % männlichen Geschlechts. 81,6 % der Hofnachfolger sind im Alter von 15 bis 35 Jahren. 1991 waren 87,5 % (19 020) 15 bis 35 Jahre alt. Mit steigender Flächenausstattung haben die potenziellen Hofnachfolger auch vermehrt eine landwirtschaftliche Berufsausbildung absolviert. 1999 waren 61 % der "sicheren" Hofnachfolger mit einer landwirtschaftlichen Ausbildung in Betrieben ab 50 ha LF zu verzeichnen. 1991 waren es in der gleichen Kategorie 43,7 %. Dies unterstreicht die zunehmende Bedeutung einer fachlich qualifizierten Ausbildung. Gleichzeitig dominieren die nichtlandwirtschaftlichen Berufsabschlüsse in den Größenklassen 2 bis 30 ha LF. Diese Betriebe werden zwar weitergeführt, allerdings dann vorrangig im Nebenerwerb. Die Hofnachfolger dieser Betriebe gehen vielfach zusätzlich einer außerlandwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit nach. Prozentual ist der Anteil geklärter Hofnachfolgen von 1991 zu 1999 in den Haupterwerbsbetrieben von 49,2 % auf 45 % gesunken. Gleichzeitig stiegen die Anteile bei Haupterwerbsbetrieben ohne Nachfolger um 0,5 % bzw. bei ungewisser Nachfolge um 3,7 %. Mit sich verschärfenden Rahmenbedingungen wird die Entscheidungsfindung für eine Betriebsweiterführung schwieriger. Insgesamt betrachtet, ist die Hofnachfolge auf jedem sechsten Betrieb in Niedersachsen gesichert.

Weitere Auskünfte erteilt auf Wunsch Herr Dr. Vorwig (Tel.: 0511 9898 3423).


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