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Fünfzehn Millionen Tonnen Bauabfall

Datum: 15. Februar 2000

Nummer 14/00

Hannover. Das Statistische Landesamt hat Daten über die die Menge der 1998 entsorgten und verwerteten Bauabfälle ermittelt. Diese Erhebung setzt sich aus der Ermittlung der in Deponien entsorgten Mengen sowie der recycelten Mengen zusammen. Hinzu kommen die in Abbaustätten von Rohstoffen verfüllten Mengen.

Wurde 1996 in solchen Anlagen noch insgesamt eine Menge von 11,7 Mio. t Bauabfall verbracht, waren dies 1998 bereits 15,1 Mio. t. Dies ist eine Zunahme von 29,0% oder 3,4 Mio. t. Besonders deutlich fiel die Mengenzunahme bei den Bauschuttrecyclinganlagen mit fast einer Million Tonnen sowie bei der Verfüllung in Abbaustätten mit +2,2 Millionen Tonnen aus.

Knapp zwei Millionen Tonnen Bauabfälle wurden 1998 in Deponien entsorgt

Die in Deponien entsorgte Menge hat sich gegenüber 1996 von 1,9 auf 2,0 Mio. t nur leicht erhöht. Die wichtigste in Deponien verbrachte Abfallart ist der Bodenaushub mit 1,3 Mio. t. Bei den deponierten Mengen zeichnet sich als Entsorgungsschwerpunkt, auf die Menge bezogen, der Raum Hannover ab. In den Landkreisen Hannover und Hildesheim allein wurden rund 700 000 t Bauabfall deponiert. An dritter Stelle folgt der Landkreis Cuxhaven mit über 100 000 t, wovon das Gros aus dem Bundesland Bremen stammte.

Über sieben Millionen Tonnen Bauabfälle wurden verfüllt

Die Verfüllung von übertägigen Abbaustätten durch Bodenaushub, Bauschutt, etc. stellt eine Verwertung dar. In Abbaustätten werden fast ausschließlich große Mengen von Bodenaushub eingesetzt, um z.B. ehemalige Sand- oder Kiesgruben, Steinbrüche oder Tagebaue von Mergel, Gips oder Braunkohle wieder zu rekultivieren. Die verfüllte Menge war 1998 in einigen Gebieten recht hoch. Dazu gehört zum einen die Stadt Hannover, zum anderen der Landkreis Helmstedt sowie der Landkreis Oldenburg. Dies liegt zum Teil darin begründet, dass die Abbaustätten einzelner Firmen aufgrund besonderer Gegebenheiten prädestiniert für die Verfüllung sind.

Die recycelte Bauabfallmenge stieg auf 6,5 Millionen Tonnen

Die Zahl der mobilen und stationären Anlagen, in denen Bauabfälle aufbereitet wurden, stieg von 1996 bis 1998 von 222 auf 232 Stück an. Die aufbereitete Menge erhöhte sich in diesem Zeitraum von 5,1 auf 6,1 Mio. t. Die eingesetzte Menge bestand zu 55% aus Bauschutt, zu 29% aus Straßenaufbruch und zu 8% aus gemischtem Bauschutt und Bodenaushub. Baustellenabfälle bzw. Bau- und Abbruchholz spielen nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Beim Bauabfallrecycling liegt der Schwerpunkt, wiederum auf die eingesetzte Menge bezogen, ebenfalls eindeutig im Raum Hannover. In der Stadt und dem Landkreis Hannover waren 1998 zusammen über 22 Recyclinganlagen im Einsatz, in denen zusammen eine Menge von 1,6 Mio. t Bauabfall aufgearbeitet wurde. Danach folgt der wirtschaftsstarke Landkreis Osnabrück, in dem nahezu 500 000 t Bauabfall aufbereitet wurden.

Die Zahl der Asphaltmischanlagen, in denen Ausbauasphalt für den erneuten Einsatz aufbereitet wurde, nahm in dieser Zeit von 37 auf 41 zu. Die eingesetzte Menge stieg von 319 000 auf 446 000 t an.

Die in den Bauschuttaufbereitungsanlagen gewonnenen Erzeugnisse bestanden 1998 zu knapp der Hälfte aus Betonrezyklat (48,9%), die restliche Menge verteilt sich überwiegend auf Ziegelrezyklat (21,9%), Rezyklat aus Sand, Kies, Schotter, etc. (11,0%) und Asphaltgranulat (9,1%).

An den regionalen Mengen des Jahres 1998 lassen sich auch besonders erhöhte Bautätigkeiten ablesen, wie sie durch den Ausbau der Infrastruktur für die EXPO 2000 in Hannover, den Ausbau der Autobahnen von Berlin nach Dortmund bzw. von Hamburg in Richtung Kassel bedingt sind. Auch der Ausbau des Mittellandkanals und der Bahnstrecke Ruhrgebiet - Berlin zeigt seine Wirkung.

Hinweis:

Weitere Informationen, auch für kreisfreie Städte und Landkreise, stellt gern Herr Behre, Tel. (0511) 106-4388 zur Verfügung.


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