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Studentenbestand rapide gesunken – mehr Studienanfänger

Datum: 14. März 2000

Nummer 27/00

Hannover. Die zum Sommersemester 1999 erfolgte Einführung eines bei der Immatrikulation oder der Rückmeldung fällig werdenden Verwaltungskostenbeitrages ist offensichtlich nicht ohne Einfluss auf den Studentenbestand an den Hochschulen in Niedersachsen geblieben. Wie das Statistische Landesamt mitteilte, waren zu Beginn des Wintersemesters 1999/2000 nur noch rund 144 300 Studierende und damit 7,3% weniger als im Wintersemester 1998/99 eingeschrieben. Der Rückgang geht wahrscheinlich vor allem auf nicht erfolgte Rückmeldungen von Studentinnen und Studenten zurück, die Ihre Immatrikulation bisher wegen finanzieller Vergünstigungen aufrechterhalten hatten.

Von abnehmenden Studentenzahlen waren allein 19 der 27 Hochschulen des Landes betroffen. Während rückläufige Entwicklungen an einer der beiden künstlerisch - wissenschaftlichen Hochschulen und an sieben der vierzehn Fachhochschulen nicht zu einer Verringerung des jeweiligen Studentenbestandes dieser Hochschularten führte, nahm im Bereich der elf wissenschaftlichen Hochschulen die Zahl der Hochschüler in der beschriebenen Jahresfrist um 10,0% und damit in ungewohnter Weise ab. Damit änderte sich der Anteil dieser Studierenden an der Gesamtzahl der Eingeschriebenen von 74,1% im Wintersemester 1998/99 auf 72,0% im Wintersemester 1999/2000 insbesondere zugunsten der Fachhochschulen, die in dieser Zeit trotz einer nur relativ geringfügigen Erhöhung ihres Studentenbestandes um 0,3% ihren Anteil am Gesamtbestand der Immatrikulierten von 24,5% auf 26,6% erhöhen konnten.

Im Gegensatz zu dem Abwärtstrend im Studentenbestand insgesamt ist an den Hochschulen in Niedersachsen die in diesem Bestand enthaltene Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger um 4,7% auf 19622 Erstimmatrikulierte gestiegen. Damit war der Neuzugang um 1,8 Prozentpunkte höher als noch in der Zeit vom Wintersemester 1997/98 bis zum Wintersemester 1998/99.

Im Semester 1999/2000 befanden sich insgesamt 65 885 weibliche Studierende in akademischer Ausbildung. Mit einem Anteil von 45,6% am Studentenbestand insgesamt hat sich die Frauenquote gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres um einen Prozentpunkt erhöht. Die seit geraumer Zeit zu beobachtende erhebliche Veränderung der Geschlechterproportionen wird noch deutlicher bei Betrachtung der Zahl der Erstimmatrikulierten. Bei diesem Personenkreis veränderte sich vom Wintersemester 1998/99 (9 336 Studentinnen ) bis zum Wintersemester 1999/2000 (10 074 Studentinnen) der im Verhältnis zum Gesamtstudentenbestand ohnehin erheblich höher liegende Frauenanteil um 1,5 Prozentpunkte auf 51,3%. Damit war der Anteil der weiblichen Studenten in Niedersachsen sowohl am Studentenbestand insgesamt als auch am Bestand der Erstimmatrikulierten größer als im Bundesdurchschnitt, den das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mit 45,1% bzw. 48,7% angegeben hat. Die Hochschulen im gesamten Bundesgebiet wurden im Wintersemester 1999/2000 von rund 1 765 000 Studierenden besucht, deren Zahl sich gegenüber dem Wintersemester des Vorjahres um 2% verringert hatte.

Ergebnisse für die einzelnen Hochschulen können Sie der nachfolgenden Tabelle entnehmen.

Studierende an den Hochschulen im Wintersemester ( WS ) 1999/2000 (ohne Beurlaubte ) und Veränderung gegenüber dem WS 1998/99

Hochschulart
Hochschule
Studierende Veränderung
Anzahl   %
Wissenschaftliche Hochschulen          
           
Universität Göttingen 22 938 - 3 007 - 11,6
Universität Hannover 27 158 - 3 445 - 11,3
Universität Hildesheim 3 382 - 131 - 3,7
Universität Lüneburg 6 800 - 101 - 1,5
Universität Oldenburg 10 694 - 1 157 - 9,8
Universität Osnabrück 9 865 - 2 148 - 17,9
Technische Universität Braunschweig 13 505 - 1 012 - 7,0
Technische Universität Clausthal 2 472 - 198 - 7,4
Hochschule Vechta 1 943 - 191 - 9,0
Medizinische Hochschule Hannover 3 333 - 173 - 4,9
Tierärztliche Hochschule Hannover 1 802 - 12 - 0,7
           
Zusammen 103 892 - 11 575 - 10,0
           
Künstlerisch - wissenschaftliche Hochschulen          
           
Hochschule für Bildende Künste Braunschweig 1 037 + 59 + 6,0
Hochschule für Musik und Theater Hannover 1 076 - 37 - 3,3
           
Zusammen 2 113 + 22 + 1,1
           
Fachhochschulen          
           
Fachhochschule Braunschweig - Wolfenbüttel 5 015 + 223 + 4,7
Fachhochschule Hannover 5 185 - 186 - 3,5
Fachhochschule Hildesheim - Holzminden 5 525 + 157 + 2,9
Fachhochschule Nordostniedersachsen 3 759 - 265 - 6,6
Fachhochschule Oldenburg1) 1 800 - 54 - 2,9
Fachhochschule Osnabrück 5 761 + 218 + 3,9
Fachhochschule Ostfriesland1) 2 759 - 34 - 1,2
Fachhochschule Wilhelmshaven1) 2 590 - 123 - 4,5
Niedersächsische Fachhochschule für          
Verwaltung und Rechtspflege 3 169 + 77 + 2,5
Evangelische Fachhochschule Hannover2) 1 322 + 66 + 5,3
Katholische Fachhochschule Norddeutschland2) 602 - 37 - 5,8
Freie Kunststudienstätte Ottersberg2) 511 - 14 - 2,7
Fachhochschule für die Wirtschaft Hannover2) 198 + 49 + 32,9
Private Fachhochschule Göttingen2) 163 + 47 + 40,5
           
Zusammen 38 359 + 124 + 0,3
           
Insgesamt 144 364 - 11 429 - 7,3
           
1) Seit dem 1.1.2000 zusammengeschlossen zur Fachhochschule Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven.
2) Staatlich anerkannte Hochschulen.


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