Datum: 17. August 2000

Nummer 64/00

Hannover. Der Strukturwandel in der niedersächsischen Landwirtschaft hat sich in den letzten acht Jahren weiter fortgesetzt. Das Niedersächsische Landesamt für Statistik ermittelte einen Rückgang der Zahl der Haupterwerbsbetriebe von 1991 bis 1999 um knapp 26 Prozent auf 37 018 Betriebe. Bei den Nebenerwerbsbetrieben betrug der Rückgang knapp 18 Prozent auf 25 749 Betriebe.

Bei der betrieblichen Weiterentwicklung der verbleibenden Betriebe gewinnt die Pacht zunehmend an Bedeutung. Im Zeitraum der letzten acht Jahre ist in Niedersachsen der von den Haupterwerbsbetrieben bewirtschafte Pachtflächenanteil von 36 auf 43 Prozent und bei den Nebernerwerbsbetrieben von 30 auf 34 Prozent angestiegen. Auch die Pachtpreise je Hektar (ha) landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF) Ackerland erhöhten sich. Haupterwerbslandwirte gaben 1999 je ha 578 DM aus, das sind 4 Prozent mehr als 1991. Die Nebenerwerbslandwirte bezahlten ebenfalls mit 555 DM je ha fast 13 Prozent mehr. Bei Grünland reduzierten sich die Pachtentgelte je ha leicht um fast drei bzw. 1,5 Prozent auf 379 DM bei den Haupterwerbsbetrieben bzw. auf 322 DM je ha bei den Nebenerwerbsbetrieben. Die Kaufpreise sanken dagegen von 1991 bis 1999 für Acker- bzw. Grünland um jeweils knapp 10 Prozent auf 30 276 DM bzw. 17 724 DM je ha LF.

Die Pachtentgelterhöhungen zeigen, dass die Konkurrenz um frei werdende Flächen größer wird und wachstumswillige Betriebe eher bereit sind, mehr für die Pachtnutzung auszugeben, als in Flächenzukauf zu investieren. Dabei reagieren die Nebenerwerbsbetriebe gleichermaßen, allerdings auf einem etwas niedrigeren Preisniveau. Die Nachfrage nach Pachtflächen wird sich in den nächsten Jahren weiter fortsetzen.

Im Statistischen Landesamt werden in ca. 3 Wochen auch regionalisierte Daten vorliegen. Bitte wenden Sie sich bei Rückfragen an Herrn Dr. Vorwig, Tel (0511) 9898-3423.