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Unternehmensinsolvenzen um fast 12% gestiegen

Datum: 16. Februar 2001

Nummer 15/01

Hannover. Die niedersächsischen Gerichte meldeten 2 345 Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2000. Im Vergleich zum Vorjahr hat es damit, laut Angaben des Niedersächsischen Landesamtes für Statistik, in Niedersachsen 242 oder 11,5 % mehr Insolvenzanträge von Unternehmen gegeben. Auch bei Kleingewerbetreibenden wird im Konkursfall das unternehmerische Regelinsolvenzverfahren abgewickelt. Die Zahl der Unternehmenszusammenbrüche hatte 1999 nur eine Steigerungsrate von 7 % gegenüber dem Vorjahr aufgewiesen.

Am stärksten betroffen von den Unternehmenszusammenbrüchen war wie im Vorjahr das Baugewerbe. In dieser Branche wurde von 625 Unternehmen ein Insolvenzverfahren beantragt, fast 10 % mehr als 1999. Damit wurde im Jahr 2000 jedes 4. Insolvenzverfahren von einem Bauunternehmen beantragt. An zweithöchster Stelle stand die Zahl der Unternehmenszusammenbrüche im Handelsbereich mit 475. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Konkurse in dieser Branche jedoch rückläufig (-7 %). Das Insolvenzrisiko ist bei den jüngeren Unternehmen offensichtlich besonders groß. Zwei Drittel der Unternehmenszusammenbrüche betraf Unternehmen, die weniger als acht Jahre am Markt agierten.

Positiv zu bewerten ist der gestiegene Anteil der eröffneten Insolvenzverfahren. Die Eröffnungsquote der Unternehmensinsolvenzen lag nach dem alten Insolvenzrecht im Jahr 1998 bei 34 %, stieg nach der neuen Rechtslage im Jahr 1999 auf 43 % und im Jahr 2000 auf 45 %. In 1 296 Fällen wiesen die niedersächsischen Gerichte den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens im Jahr 2000 ab, weil das Vermögen der Schuldner als zu gering eingeschätzt wurde, um die Kosten des Verfahrens zu decken. Ein Schuldenbereinigungsplan, der mit dem Ziel der Sanierung eines Unternehmens erstellt wird, konnte im Jahr 2000 nur 3 niedersächsische Unternehmen vor dem Konkurs retten. Offenbar weisen nur wenige insolvente Unternehmen genug Vermögen auf, um einen Schuldenbereinigungsplan zur Sanierung sinnvoll erscheinen zu lassen.

Obwohl die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Jahr 2000 beachtlich gestiegen ist, hat sich das Schadensniveau verringert. Von den Gläubigern wurden voraussichtliche Forderungen in Höhe von 2,6 Mrd. DM gemeldet. Damit lag das Schadensniveau bei den Unternehmensinsolvenzen trotz der gestiegenen Fallzahl um 1,6 % unter dem des Vorjahres.

Auskünfte erteilen Frau Volkmann (0511 / 9898 - 1314)
  Herr Grotjahn (0511 / 9898 - 1210)


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