Nummer 81/01
Hannover. Während des ersten Halbjahrs 2001 verlangsamte sich das wirtschaftliche Wachstum in Niedersachsen. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilte, stieg das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um +0,5 %. Damals hatte die Summe der hergestellten Güter und erbrachten Dienstleistungen noch um +2,0 % zugenommen. Im Jahr 2000 wuchs das BIP insgesamt um +2,4 %. Die vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder zeigen, dass die Wirtschaft Niedersachsens in der ersten Jahreshälfte nicht den durchschnittlichen Zuwachs in Deutschland (+1,0%) erreichte. Während die westlichen Bundesländer im Mittel (+1,2%) eine etwas bessere Entwicklung verbuchen konnten, nahm das BIP in den östlichen Ländern leicht ab (-0,4 %). Einem sehr günstigen Konjunkturverlauf des Verarbeitenden Gewerbes (real +4,2 %) in Niedersachsen standen in der ersten Hälfte dieses Jahres heftige Einbußen im Baugewerbe gegenüber. Die allgemeine Schwäche der Baukonjunktur war im Jahr 2000 noch von EXPO-Projekten teilweise aufgefangen worden. In diesem Jahr schlug nun die schlechte Auftragslage unvermindert - wie in keinem anderen westlichen Bundesland - auf das Ergebnis durch. Auch die schwache Entwicklung im Gastgewerbe dürfte damit zusammenhängen, dass die bessere Auslastung im Vorjahr durch die Weltausstellung nicht wieder erreicht werden konnte. Nicht zuletzt gingen in die Berechnungen des realen BIPs gesunkene Absatzmengen des Großhandels ein. Das nominale BIP stieg in Niedersachsen um +2,0 % gegenüber dem Vorjahreshalbjahr. Dieses Preissteigerungen enthaltende Ergebnis entsprach fast dem Bundesdurchschnitt von +2,1 % (westliche Bundesländer: +2,3 %, östliche Bundesländer: +0,9 %). Die Preisbereinigung des nominalen BIPs schmälerte das reale Wachstum Niedersachsens überdurchschnittlich, weil in den nominalen Produktionswerten in größerem Maße u.a. vom Mineralöl ausgehende Preissteigerungen enthalten waren. Weitere Informationen geben Herr Methner Tel. (0511) 9898-3126, Frau Schiefel Tel. (0511) 9898-3114.Bruttoinlandsprodukt im ersten Halbjahr 2001 real um +0,5 % gestiegen
Datum: 24. September 2001
Bruttoinlandsprodukt in den Bundesländern im ersten Halbjahr 2001 |
||||
Land |
Bruttoinlandsprodukt |
darunter Bruttowertschöpfung |
||
nominal |
real |
nominal |
real |
|
Veränderung 1. Halbjahr 2001 gegenüber 1. Halbjahr 2000 in % |
||||
Baden-Württemberg |
3,0 |
2,0 |
4,9 |
4,4 |
Bayern |
2,2 |
1,2 |
2,9 |
2,4 |
Berlin |
1,0 |
0,1 |
3,1 |
2,6 |
Brandenburg |
0,1 |
-1,7 |
2,2 |
0,9 |
Bremen |
2,6 |
1,5 |
5,8 |
4,7 |
Hamburg |
2,8 |
1,6 |
4,0 |
3,1 |
Hessen |
2,8 |
2,1 |
1,7 |
0,6 |
Mecklenburg-Vorpommern |
-0,4 |
-2,1 |
8,7 |
7,5 |
Niedersachsen |
2,0 |
0,5 |
5,3 |
4,2 |
Nordrhein-Westfalen |
2,0 |
0,7 |
1,3 |
0,3 |
Rheinland-Pfalz |
2,1 |
1,0 |
3,0 |
2,5 |
Saarland |
2,7 |
1,4 |
4,5 |
3,3 |
Sachsen |
2,0 |
0,7 |
11,4 |
10,8 |
Sachsen-Anhalt |
0,0 |
-1,8 |
5,1 |
3,5 |
Schleswig-Holstein |
1,7 |
0,2 |
1,3 |
-0,5 |
Thüringen |
1,6 |
0,3 |
9,2 |
8,2 |
Deutschland |
2,1 |
1,0 |
3,5 |
2,7 |
darunter nachrichtlich: |
||||
Alte Bundesländer |
2,3 |
1,2 |
3,2 |
2,3 |
Neue Bundesländer |
0,9 |
-0,6 |
8,1 |
7,1 |