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Niedersachsen-Monitor 2003:
Umfassende Darstellung der Entwicklung des Landes im letzten Jahr und neu entwickelte Bevölkerungsvorausberechnung für Niedersachsens Gemeinden

Datum: 24. Oktober 2003

Nummer 90/03

Hannover. Wie jedes Jahr im Herbst hat das Niedersächsische Landesamt für Statistik (NLS) seinen Niedersachsen-Monitor vorgelegt. Der ersten Teil der Ausgabe 2003 enthält anhand der aktuellsten statistischen Daten eine umfassende Darstellung der Entwicklung Niedersachsens im Vergleich der 16 Bundesländer. Im zweiten Teil des Monitors wird eine neu entwickelte Bevölkerungsvorausberechnung für die niedersächsischen Gemeinden vorgestellt. Dieses neue Verfahren wurde auf Wunsch und in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund (NSGB) entwickelt.

Zu den Ergebnissen führte Karl-Ludwig Strelen, Präsident des NLS, aus: Die Entwicklung des Jahres 2002 ist in Niedersachsen wie in ganz Deutschland alles in allem ungünstig verlaufen. Rückgänge gab es bei den Geburten, den Erwerbstätigen, den Existenzgründungen und den Patentanmeldungen. Wachstum gab es dafür bei den Konkursen, den Arbeitslosen, den Ehescheidungen, der Staatsverschuldung und den Straftaten. Die Wirtschaft stagnierte. Für Niedersachsen muss als Erfolg gelten, dass sich hierzulande die Dinge meist weniger schlecht als anderswo entwickelten. So gab es beispielsweise in Niedersachsen ein geringes Wachstum der Zahl der Arbeitsplätze: Ein Plus von 1 900 bzw. 0,1 % bedeutet de facto Stagnation, reichte aber zum ersten Platz unter allen 16 Ländern. Insgesamt hat die hohe soziale, regionale und wirtschaftliche Ausgeglichenheit und Stabilität Niedersachsens dazu geführt, dass manche bundesweite Negativentwicklung in Niedersachsen weniger stark durchschlug.

Bundesweit, so Strelen weiter, gebe es zwei dominierende regionale Trends: Zwischen Ost- und Westdeutschland steht zwar keine Mauer mehr, aber in allen Lebensbereichen klafft eine große Lücke zwischen Ost und West. Diese öffnet sich weiter. Zugleich wird das Gefälle von Süd- zu Norddeutschland nicht schwächer, sondern deutlicher. In nahezu allen wirtschaftlichen und demografischen Fundamentaldaten stehen insbesondere Baden-Württemberg und Bayern besser da als die Länder im Norden.

Der zweite Teil des Niedersachsen-Monitors befasst sich nicht mit vergangenen Ereignissen, sondern mit der Zukunft. Immer wieder wurde von kommunaler Seite der Wunsch an die Statistik herangetragen, auch für die Gemeinden des Landes eine Bevölkerungsvorausberechnung durchzuführen. Derartige Angaben standen bisher nur für kreisfreie Städte und Landkreise zur Verfügung und konnten auch nicht regelmäßig aktualisiert werden. Das NLS hat darum zusammen mit dem NSGB und Vertretern einzelner Gemeinden ein vereinfachtes Verfahren entwickelt, das für alle Einheits- und Samtgemeinden des Landes Ergebnisse für die Jahre 2007 und 2012 liefert. Die neue kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnung weist dabei nicht nur die Gesamtbevölkerung, sondern auch ihre Untergliederung in Altersgruppen nach.

Der Vorausberechnung liegt die einfache Annahme zugrunde, dass in den nächsten fünf bzw. zehn Jahren das passieren wird, was bezüglich der Bevölkerung in den letzten fünf Jahren geschehen ist. Wenn Geburtenzahlen, Sterblichkeit sowie Zu- und Fortzüge künftig genauso bleiben werden, wie sie im Schnitt der letzten fünf Jahre waren, dann wird das berechnete Ergebnis tatsächlich eintreten. Das Verfahren gibt also allen kommunalen Entscheidungsträgern die Information an die Hand, was passiert, wenn nichts passiert. Dies ist für alle kommunalen Planungen eine wichtige Hilfestellung. Es ist beabsichtigt, die Vorausberechnung jährlich fortzuschreiben.

Das NLS und der NSGB stellen diese Ergebnisse der Öffentlichkeit über das Internet zur Verfügung. Im Internetprogramm des NLS (www.nls.niedersachsen.de) gibt es einen neuen Menüpunkt "Kommunen im Blick". Mittels interaktiver Karten können dort die Ergebnisse für die Gemeinden von jedermann eingesehen werden. Das Serviceangebot "Kommunen im Blick" beschränkt sich nicht auf die kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnung, sondern enthält auch weitere kommunale Informationen, die stark zukunftsbezogen sind, so z.B. Angaben über die finanzielle Situation der Gemeinden.

Der Niedersachsen-Monitor 2003 kann für 7,50 Euro beim

NLS-Schriftenvertrieb,
Postfach 910764,
30427 Hannover,
E-Mail: vertrieb@nls.niedersachsen.de

bestellt werden. Für journalistische Zwecke wird er unentgeltlich abgegeben. Im Internet gibt es unter www.nls.niedersachsen.de die Möglichkeit eines unentgeltlichen Downloads:

Monitor gesamt - mit Titelbild - (11,9 MB)
Monitor gesamt - ohne Titelbild - (3,8 MB)
Nur Textteil 1 und Schaubilder (1,2 MB)
Nur Textteil 2 - Bevölkerungsvorausberechnung - (2,6 MB)



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Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2003
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