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Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 16 % gestiegen

Datum: 24. Februar 2004

Nummer 13/04

Hannover. Die Zahl der Insolvenzen in Niedersachsen ist im Jahr 2003 deutlich angestiegen. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, sind von den niedersächsischen Amtsgerichten insgesamt rund 11 400 Verfahren gemeldet worden, das sind 25 % mehr als im Jahr 2002. In 2 044 Fällen musste der Antrag auf Verfahrenseröffnung mangels Masse abgewiesen werden, weil das vorhandene Vermögen des Schuldners die Verfahrenskosten nicht deckte. 9 300 Verfahren wurden eröffnet, wodurch vorerst ein Gesamtforderungsverlust seitens der Gläubiger vermieden wurde. Von den Gläubigern wurden Forderungen in Höhe von 3,4 Mrd. Euro angemeldet, 8 % weniger als 2002.

Die Zahl der Insolvenzen zahlungsunfähiger oder überschuldeter Unternehmen stieg auf 3 115, 436 Fälle mehr als in 2002, was einer Steigerung um 16 % entspricht. Am meisten betroffen von Insolvenz war das Baugewerbe mit 705 Fällen (ein Plus von 10 %), gefolgt vom Handel mit 645 Fällen (+16 %) und dem Bereich "Grundstücks- und Wohnungswesen, Dienstleistungen für Unternehmen" mit 609 Fällen (+12 %).

Bei fast 60 % der Unternehmensinsolvenzen existierte das betroffene Unternehmen noch keine acht Jahre. Knapp 30 % der Unternehmen mussten sogar schon vor dem dritten Existenzjahr Insolvenz beantragen.

Die Gerichte hatten im Jahr 2003 über insgesamt 4 319 Verbraucherinsolvenzfahren zu entscheiden. Das waren 1 581 Verfahren oder 58 % mehr als in 2002. Die durchschnittliche Forderungssumme je Verbraucherinsolvenzfall fiel von 101 Tsd. Euro im Jahr 2002 auf 68 Tsd. Euro im Jahr 2003.

Die anhaltende Konjunkturschwäche, die Zurückhaltung öffentlicher und privater Auftraggeber, bewirkte, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in 2003 einen neuen Höchststand erreicht. Zudem leiden gerade Handwerk und Bau unter strengen Risikobeurteilungen bei der Kreditvergabe. Deshalb dürften Liquiditätsengpässe in der Frühphase bei jedem dritten Insolvenzfall eine wichtige Rolle gespielt haben.

 

Weitere Auskünfte erteilt:

Herr Mahnecke, Tel. (0511) 98 98 - 33 13.



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Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2004
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