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20% mehr Insolvenzfälle in den ersten sechs Monaten - Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 4% rückläufig

Datum: 23. August 2004

Nummer 66/04

Hannover. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2004 wurden von den Insolvenzgerichten Niedersachsens insgesamt 6 653 Insolvenzfälle gemeldet, 19,6 % mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, nahmen die Unternehmensinsolvenzen dabei um 3,8 % auf 1 538 ab, während die Anzahl der Insolvenzen der übrigen Schuldner um 29,0 % auf 5 115 anstieg.

Die Insolvenzen der übrigen Schuldner gliederten sich in 3 027 Verbraucherinsolvenzen (+54,8 %), 1 551 Insolvenzen ehemals selbstständig Tätiger (+0,5 %), 364 Insolvenzen von Gesellschaftern größerer Unternehmen (+8,0 %) und 173 Nachlassinsolvenzen (+34,1 %).

Die rückläufige Entwicklung bei den Unternehmensinsolvenzen in Niedersachsen war etwas stärker als im Bundesdurchschnitt. Bezogen auf den Zeitraum Januar bis Mai 2004 kam es im Bundesgebiet zu einem Rückgang der Unternehmensinsolvenzen um 1,3 %, die Veränderungsrate in Niedersachsen lag hingegen bei –6,4 %.

Der Rückgang der Unternehmensinsolvenzen in den ersten sechs Monaten 2004 betraf insbesondere die Gruppe "Einzelunternehmen, Angehörige Freier Berufe und Kleingewerbe" (-10,4 %). Personengesellschaften waren um 3,0 % rückläufig. Insolvenzanträge von Firmen mit der Rechtsform GmbH verharrten auf Vorjahresniveau bei (±0,0 %).

Im Baugewerbe stellten 377 Unternehmen Insolvenzantrag (+6,8 %), im Verarbeitenden Gewerbe stieg die Zahl insolventer Unternehmen um 4,9% auf 194. Dagegen lag im Bereich "Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern" mit 291 Insolvenzen ein Rückgang um 12,9 % vor.

Die offenen Forderungen der Gläubiger aus allen 6 653 Insolvenzfällen im 1. Halbjahr 2004 beliefen sich auf 1,628 Mrd. Euro, gegenüber 1,614 Mrd. Euro im Vergleichszeitraum. Bei den Unternehmensinsolvenzen stiegen die offenen Forderungen von 808 Mio. Euro auf 889 Mio. Euro und die durchschnittliche Forderungssumme je Fall von 505 Tsd. Euro auf 578 Tsd. Euro.

Auskünfte erteilt:

Herr Mahnecke, Tel. (0511) 98 98 - 33 13.



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Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2004
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