Logo NLS

Umsatz und Beschäftigung im Bauhauptgewerbe weiter rückläufig

Datum: 6. Dezember 2005

Nummer 106/05

Hannover. Erste Ergebnisse der Totalerhebung im Bauhauptgewerbe, zu der im Juni 2005 alle Betriebe des Bauhauptgewerbes Daten über Umsatz und Beschäftigung an das niedersächsische Landesamt für Statistik meldeten, zeigen wie schon in den Vorjahren, dass die Talfahrt des Bauhauptgewerbes noch nicht abgeschlossen ist.. Ende Juni 2005 waren in 6 329 niedersächsischen Baubetrieben noch rund 73 000 Arbeitskräfte beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies weitere Verluste von 6 000 Arbeitsplätzen (-6,9 %). Noch deutlicher zeigt der längerfristige Vergleich die dramatische Situation des Bauhauptgewerbes. So ging die Beschäftigung gegenüber 1995, d.h. innerhalb von 10 Jahren, um rd. 50 000 Stellen zurück.

Ein ähnliches Bild bietet auch die Entwicklung der Umsätze. Bedingt durch die unbefriedigende Auftragslage fällt der Gesamtumsatz kontinuierlich. Im Jahr 2004 sanken die Erlöse für Bauleistungen um 6,5 % auf 8,0 Mrd. Euro. Vor zehn Jahren hingegen füllten noch etwa 11,3 Mrd. Euro die Kassen der Baubetriebe.

Fast alle Branchen des Bauhauptgewerbes haben Beschäftigte abgebaut. Jedoch fiel der Rückgang im Bereich der Vorbereitenden Baustellenarbeiten, wie z. B. Erdbewegungs- oder Abbrucharbeiten, mit –0,5% deutlich geringer als im Landesdurchschnitt aus. Im Hoch- und Tiefbau hingegen gab es massive Arbeitsplatzverluste. Allein im Wirtschaftszweig Hochbau (ohne Fertigteilbau) gingen rund 2 600 Arbeitsplätze verloren.

Infolge des Arbeitsplatzabbaus ist eine Verschiebung der Betriebsgrößenklassen zu beobachten. Während die Zahl der Kleinstbetriebe mit bis unter 10 Beschäftigten auf 4 327 Einheiten wuchs, sind in allen anderen Größenklassen die Betriebsfallzahlen zurückgegangen. Die absolut höchsten Beschäftigtenverluste mit jeweils etwa 2 000 Arbeitsplätzen verzeichneten die Betriebe der Größenklassen 10 -19 sowie 100 und mehr Beschäftigte. Gleichzeitig waren dort auch die höchsten Umsatzrückgänge zu beobachten.

Fast alle Landkreise und kreisfreien Städte Niedersachsens waren von der anhaltenden Konjunkturschwäche im Baugewerbe betroffen. Lediglich der Landkreis Helmstedt und die kreisfreie Stadt Emden konnten in sehr geringem Umfang Beschäftigungszuwächse verzeichnen. Dagegen gab es mit zusammen knapp 900 Beschäftigten außerordentlich starke Verluste in der Region Hannover und im Landkreis Hildesheim, die zu zwei Dritteln zum rückläufigen Bezirksergebnis Hannovers (früherer Regierungsbezirk) beitrugen. In annähernd gleicher Höhe nahm die Beschäftigung in den Kreisen Cuxhaven, Stade und Verden ab. Im Bezirk Weser Ems waren in den Landkreisen Aurich und Leer die Schwerpunkte des Stellenabbaus auszumachen.

Link: 2 Tabellen mit detaillierten Informationen (PDF-Format).

Weitere Informationen geben:
Herr Irps (0511) 9898 - 3336,
Herr Rode (0511) 9898 - 3335

Weitere Ergebnisse in tieferer regionaler und fachlicher Gliederung nach Wirtschaftsbranchen enthält der in Kürze erscheinende Statistische Bericht E II 2, E III 2 - j / 2005, der vom Niedersächsischen Landesamt für Statistik - Schriftenvertrieb -, Postfach 910764, 30427 Hannover, Tel. (0511) 9898-3166, Fax (0511) 9898-4133 bezogen werden kann.



© Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2005
Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht
Göttinger Chaussee 76, 30453 Hannover - Postfach 91 07 64, 30427 Hannover
Tel: (049) 0511 / 9898 - 0, Fax: (049) 0511 / 9898 - 4000
Sie erreichen uns auch per E-Mail: poststelle@nls.niedersachsen.de