Hannover. Im Zeitraum Januar bis September 2005 meldeten die niedersächsischen Insolvenzgerichte insgesamt 12 396 Insolvenzfälle. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, waren dies 19,9 % mehr Insolvenzfälle als in den ersten neun Monaten des Jahres 2004.

In 2 511 Fällen wurde der Insolvenzantrag von einem Unternehmen gestellt. Damit stieg die Zahl der Unternehmensinsolvenzen von Januar bis September 2005 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahrs um +8,7 %.

Rund drei Viertel der zahlungsunfähigen oder überschuldeten Unternehmen haben ihren Wirtschaftsschwerpunkt in den Bereichen "Baugewerbe" (546), "Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern" (523) und "Grundstücks-/Wohnungswesen, Vermietung, Dienstleistungen für Unternehmen" (521). Während sich im Baugewerbe die Zahl der Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahrszeitraum nicht signifikant erhöhte (+0,6 %), stieg sie im Handel (+18,1 %) und bei den Dienstleistungen (+12,5 %) jeweils überdurchschnittlich.

Die Entwicklung der Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Niedersachsen war auch nach den ersten neun Monaten des Jahres 2005 ungünstiger als im Bundesgebiet: Im Bundesgebiet kam es von Januar bis September 2005 zu einem Rückgang der Zahl der Unternehmensinsolvenzen um -5,0 %.

Die Zahl der Verbraucherinsolvenzverfahren in Niedersachsen stieg von 4 907 im Zeitraum Januar bis September 2004 auf 6 909 in den ersten neun Monaten diesen Jahres. Dies bedeutet eine Zunahme um +40,8 %. Es ist davon auszugehen, dass sich in diesem Anstieg nicht nur die sich verschlechternde Lage der privaten Haushalte widerspiegelt, sondern auch die zunehmende Inanspruchnahme der Hilfe durch die Schuldnerberatungsstellen. Der Zuwachs entsprach in etwa dem für das Bundesgebiet (+40,1 %).

Die voraussichtlichen Forderungen der Gläubiger (von Unternehmen, Verbrauchern und sonstigen Schuldnern) aus sämtlichen Insolvenzverfahren zwischen Januar bis September 2005 betrugen insgesamt rund 2,9 Mrd. Euro. Auf Unternehmen entfielen rund 1,7 Mrd. Euro.

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© Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2005
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