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Moor und Heide auf dem Rückzug

Datum: 27. Januar 2006

Nummer 07/06

Hannover. Nur noch 54 231 Hektar der Bodenfläche Niedersachsens sind Moore. Dieses Ergebnis der Flächenerhebung 2004 teilt das Landesamt für Statistik mit. Seit 1992 sind die Moorflächen damit um 3 442 Hektar kleiner geworden, das ist ein Minus von 6,3 %.

Moore waren in der Vergangenheit ein weit verbreiteter und charakteristischer Landschaftsbestandteil Niedersachsens. Nach dem Ende der letzten Eiszeit hatten sich im Norddeutschen Tiefland Moore auf 30 % der Fläche gebildet. Davon sind auf den 47 620 Quadratkilometern der heutigen Landesfläche noch 1,1 % Moorflächen übrig geblieben.

Gegenwärtig finden sich zusammenhängende Moorflächen in den Landkreisen Cuxhaven, Stade und Rotenburg (Wümme) mit zusammen 16 116 Hektar. Große Moorkreise sind auch Emsland mit 6 904 Hektar, sowie Cloppenburg, Diepholz, Nienburg und die Region Hannover. Hier ist die Gemeinde mit der größten Moorfläche im Land: es ist Neustadt am Rübenberge mit 1 792 Hektar, dies entspricht 5 % der Gemeindefläche. Die zweitplazierten 1 384 Hektar sind 27,9 % der Fläche von Esterwegen im Landkreis Emsland. Mehr Moor gibt es in Niedersachsen nirgends.

Niedersachsen ist in Deutschland führend beim Abbau von Hochmoortorf. Dabei wurde kürzlich im Uchter Moor im Landkreis Nienburg eine 2 650 Jahre alte Moorleiche, inzwischen Moora genannt, gefunden.

Aus Gründen des Naturschutzes werden abgetorfte Flächen heute vielerorts wiedervernässt, die landwirtschaftliche Nutzung auf Hochmoorstandorten wird extensiviert.

An Heideflächen sind in Niedersachsen 2004 noch 20 304 Hektar zu verzeichnen, das sind 0,4 % der Landesfläche. Im Jahre 1992 waren es noch 22 772 Hektar gewesen, dies bedeutet eine Abnahme um 11 %.

Während sich Moor in allen küstennahen Regionen Niedersachsens erhalten hat, gehört die Heide insbesondere zum Bezirk Lüneburg. Knapp 1 % der gesamten Bodenfläche des Bezirkes sind Heide, das sind 73 % aller niedersächsischen Heideflächen. Allein die drei benachbarten Landkreise Rotenburg (Wümme), Harburg und Soltau-Fallingbostel kommen auf zusammen 10 538 Hektar. Schneverdingen ist die Heidestadt Niedersachsens. Über 2 397 Hektar dehnen sich die Heideflächen hier aus, das sind 10,2 % der Gemeindefläche. Größere Heideflächen gibt es außerdem in den Landkreisen Celle, Cuxhaven, Lüchow-Dannenberg sowie Gifhorn. Erwähnenswert groß sind auch die Heideflächen in den Kreisen Emsland mit 1 517 und Bad Bentheim mit 1 027 Hektar.

Weitere Auskünfte erteilt:
Herr Pürschel, Tel. (0511) 98 98 - 34 25, E-Mail ruediger.puerschel@nls.niedersachsen.de.



© Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2006
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