Nummer 39/06
Hannover. Die Zahl der zahlungsunfähigen oder überschuldeten Unternehmen in Niedersachsen, die einen Insolvenzantrag gestellt haben, lag im ersten Quartal 2006 um 6,3 % niedriger als im Vergleichszeitraum 2005. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik weiter mitteilt, wurden von den 33 Insolvenzgerichten zwischen Januar und März 2006 über insgesamt 790 Insolvenzanträge von Unternehmen entschieden, ein Jahr zuvor waren es 843 Beantragungen.
Während auf Bundesebene bereits seit Beginn des Jahres 2005 ein Rückgang bei der Zahl der Unternehmensinsolvenzen zu beobachten ist, werden in Niedersachsen erst seit November 2005 wieder sinkende monatliche Insolvenzzahlen bei den Unternehmen registriert.
Den stärksten Rückgang bei der Zahl der Unternehmensinsolvenzen in den großen Branchen verzeichneten das Baugewerbe (-25,2 %, 151 Insolvenzen) und der Wirtschaftsbereich "Grundstücks- und Wohnungswesen, Vermietung beweglicher Sachen und Dienstleistungen überwiegend für Unternehmen" (-11,7 %, 166 Insolvenzen).
Keine Entwarnung gab es für die Unternehmen mit dem wirtschaftlichen Schwerpunkt im Bereich "Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz und Gebrauchsgütern": In 165 Fällen musste der Gang zum Insolvenzgericht angetreten werden (Januar bis März 2005: 164 Verfahren). Mehr Insolvenzen als in den ersten drei Monaten 2005 wurden auch bei den Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes registriert: 94 Verfahren zwischen Januar und März 2006 standen 71 im Vergleichszeitraum 2005 gegenüber (+32,4 %).
Wesentlich stärker als die Zahl der Unternehmensinsolvenzen gingen die an die Verfahren geknüpften offenen Forderungen der Gläubiger - und damit der mögliche wirtschaftliche Schaden - zurück. Die Forderungssumme reduzierte sich von insgesamt rund 645 Mio. Euro im ersten Quartal 2005 auf rund 359 Mio. Euro im ersten Quartal 2006 (- 44,3 %).
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© Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2006
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