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Nur leichtes Schuldenwachstum in Niedersachsen auf kommunaler Ebene,
aber Kassenkredite steigen weiter

Datum: 01. Juni 2006

Nummer 45/06

Hannover. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, lag die Verschuldung der niedersächsischen Städte, Gemeinden und Landkreise am Jahresende 2005 mit 7 981 Mio. Euro um 188 Mio. Euro unter dem Vorjahresendstand. Nach ersten Ergebnissen der kommunalen Schuldenstatistik wurden von den Kommunen am 31.12.2005 einschließlich der Schulden bei öffentlichen Haushalten im Landesdurchschnitt 997 Euro je Einwohner nachgewiesen. In diesem Zusammenhang muss jedoch angeführt werden, dass der Einfluss der Schulden von den im Berichtsjahr ausgegliederten Einrichtungen hier nicht genau quantifiziert werden kann. In der Tendenz wird dadurch der Schuldenstand im Berichtsjahr zu niedrig dargestellt. Die in der Schuldenstatistik nachgewiesenen sonstigen Schuldenabgänge in Höhe von 218 Mio. Euro sind hauptsächlich auf Ausgliederungen zurückzuführen. Unter Berücksichtigung der Ausgliederungen muss eher von einem leichten Schuldenwachstum ausgegangen werden.

Wie im Vorjahr waren am Ende des Jahres 2005 neben einer Reihe von Mitgliedsgemeinden von Samtgemeinden und dem gemeindefreien Bezirk Osterheide noch 3 weitere Verwaltungseinheiten, die Gemeinden Dötlingen, Molbergen und Lastrup schuldenfrei. Diese 4 Verwaltungseinheiten hatten am 31.12.2005 auch keine Kassenkredite. Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung bei den kreisangehörigen Gemeinden wurde auf der Nordseeinsel Langeoog mit 2 590 Euro, gefolgt von der Stadt Celle mit 1 991 Euro und dem Samtgemeindebereich Bad Grund mit 1 928 Euro, nachgewiesen. Die Pro-Kopf-Verschuldung der kreisfreien Städte variiert zwischen 17 Euro in Wilhelmshaven und 1 277 Euro in Wolfsburg, gefolgt von Salzgitter mit 1 117 Euro. Die Kommunen mit dem höchsten Schuldenstand in Euro sind die Landeshauptstadt Hannover mit 697 Mio. Euro, gefolgt von der Region Hannover mit 420 Mio. Euro.

Neben diesen Krediten, die für Investitionen vorgesehen sind, haben die meisten Gemeinden und Gemeindeverbände weitere Verbindlichkeiten in Form von Kassenkrediten. Diese Überbrückungskredite, die lediglich der Liquiditätssicherung dienen sollen, tatsächlich aber weitgehend als Folge der Defizite in den Verwaltungshaushalten aufgenommen werden, haben Ende 2005 den Höchststand vom 30.09.2005 in Höhe von 4 056 Mio. Euro mit 4 032 Mio. Euro nur knapp verfehlt. Daraus resultierte mit 91 Mio. Euro (Vorjahr 78 Mio. Euro) auch eine höhere Zinslast für Kassenkredite als in 2004.

Link: Tabelle mit detaillierten Informationen (PDF-Format).

Weitere Auskünfte erteilen:
Frau Hassa, Telefon (0511) 98 98 - 32 47 und
Herr Haupt, Telefon (0511) 98 98 - 32 49.



© Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2006
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