Logo NLS

Anzahl der Suizide auf unter 1 000 Fälle im Jahr 2005 zurückgegangen

Datum: 31. August 2006

Nummer 66/06

Hannover. Im Jahr 2005 haben 999 Niedersachsen - 735 Männer und 264 Frauen - ihr Leben selbst beendet. Wie das Niedersächsische Landesamt für Statistik mitteilt, war die Anzahl an Selbsttötungen bei den Männern um das 2,7-fache höher als bei den Frauen. Das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern lässt sich in jedem Jahr wieder beobachten und ändert sich nur marginal. Gegenüber dem Vorjahr hat die Anzahl der Selbstmorde um 6,7 % (72 Fälle) abgenommen. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen ist dabei die Anzahl an Selbsttötungen gesunken (-4,7 bzw. -9,9 %). Das mittlere Sterbealter bei den Sterbefällen durch Suizid lag bei 56,8 Jahren.

Die Anzahl ernsthafter Suizidversuche soll in der Regel zehn- bis fünfzehnmal so hoch sein wie die Anzahl der Suizide. Mit anderen Worten hieße das: Zwischen 9 990 und 19 980 Niedersachen haben im Jahr 2005 versucht, ihr Leben selbst zu beenden. Genauere Erkenntnisse hinsichtlich der Versuche lassen sich aufgrund der hohen Dunkelziffer kaum herleiten.

Mit 53 % fielen mehr als die Hälfte aller Selbsttötungen in die Altersklasse der 30- bis 65-Jährigen. Frauen und Männer, die 65 Jahre und älter sind, hatten einen Anteil von 38 % an allen Selbsttötungen. Mit 9 % aller Selbstmorde weist die Altersklasse der unter 30-Jährigen einen eher geringen Anteil auf.

Die häufigste Todesart sowohl bei den Männern als auch den Frauen war das Erhängen, Strangulieren oder Ersticken. Diese Form der Selbsttötung wurde von 437 Männern ausgeführt und entspricht knapp 60 % aller Suizide bei den Männern. Bei den Frauen waren dies mit 123 Fällen knapp 47 %.

Die zweithäufigste Form der Selbsttötung war der Gebrauch einer Schusswaffe. Mit 100 von insgesamt 102 Fällen wurde diese Art sich das Leben zu nehmen, fast ausschließlich von den Männern gewählt.

Durch einen Sturz in die Tiefe haben sich 40 Männer und 21 Frauen das Leben genommen. Eine größere Anzahl der Stürze in den Tod - etwas mehr als ein Drittel - erfolgte zu Hause. 33 Männer und 27 Frauen sind durch Vergiftungen mit Arzneimitteln, Drogen und biologisch aktiven Substanzen aus dem Leben geschieden.

Bei zwei Todesursachen haben mehr Frauen als Männer ihr Leben selbst beendet, beim Freitod durch Ertrinken und Untergehen sowie bei der Vergiftung durch Betäubungsmittel und Halluzinogene (z.B. LSD). Insbesondere beim Ertrinken und Untergehen ist diese Auffälligkeit mit 17 Frauen gegenüber 10 Männern deutlich ausgeprägt.

Link: Tabelle und Grafik mit detaillierten Informationen (PDF-Format).

Weitere Auskünfte erteilt:
Matthias Rohe, Tel. (05 11) 98 98 - 21 29.



©
Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Hannover 2006
Verbreitung mit Quellenangabe erwünscht
Göttinger Chaussee 76, 30453 Hannover - Postfach 91 07 64, 30427 Hannover
Tel: (049) 0511 / 9898 - 0, Fax: (049) 0511 / 9898 - 4000
Sie erreichen uns auch per E-Mail: poststelle@nls.niedersachsen.de