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Amtliche Statistik entlastet Handwerk von Berichtspflichten
Daten werden künftig aus anderen Quellen gewonnen

Datum: 17. März 2008

Nummer 18/08

Die amtliche Statistik hat einen weiteren wesentlichen Schritt zum Bürokratieabbau geleistet. Ab sofort sind alle Handwerksunternehmen von der vierteljährlichen Konjunkturstatistik im Handwerk befreit. Die für diese Statistik erforderlichen Angaben werden nun aus Quellen der Finanzverwaltung und der Bundesagentur für Arbeit gewonnen. "Das bedeutet für rund 3.100 vor allem kleine und mittlere Unternehmen in Niedersachsen eine Entlastung von statistischen Meldepflichten und damit von Bürokratie", erklärt Herr Methner, zuständiger Vorstand für den Bereich Statistik des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechnologie (LSK) in Niedersachsen. Bundesweit profitieren 41.000 Unternehmen von dem neuen Erhebungsweg, die Entlastung wird auf jährlich 3,3 Millionen Euro beziffert. "Kammern, Verbände, Politik, aber auch die Unternehmen selbst brauchen die Konjunkturdaten; andererseits bedeutete das Ausfüllen der Erhebungsbögen einen Zeit- und damit Kostenaufwand", so Herr Methner. Mit der Nutzung der Verwaltungsdaten sei ein Weg gefunden worden, der die zeitnahe Bereitstellung aussagekräftiger Daten gewährleiste und den Handwerkern keine zusätzliche Arbeit mache. Bisher wurden die Daten vierteljährlich in einer Stichprobenerhebung bei rund neun Prozent aller Handwerksunternehmen gewonnen.

Eine Projektgruppe der statistischen Ämter des Bundes und der Länder, der auch der LSK angehört, hat die Eignung der Verwaltungsdaten eingehend getestet. "Das Ergebnis ist ein Gewinn für das Handwerk und für die amtliche Statistik", so Herr Methner. Die Umsatzsteuervoranmeldungen, die bei der Finanzverwaltung vorliegen, und die Meldungen zur Sozialversicherung, die bei der Bundesagentur für Arbeit zusammenlaufen, liefern die Informationen, die zur Konjunkturbeobachtung erforderlich sind.

An der weiteren Entlastung des Handwerks von statistischen Berichtspflichten wird gearbeitet. "Handwerkszählungen soll es künftig nicht mehr geben", so Herr Methner. In mehrjährigen Abständen wurden bisher alle Handwerksunternehmen befragt, um Informationen zur Struktur des Handwerks zu erlangen. Zuletzt mussten im Jahr 1995 rund 46.000 Handwerksunternehmen in Niedersachsen Erhebungsbögen ausfüllen, bundesweit waren es gut 560.000. Diese Informationen sollen künftig aus dem Unternehmensregister gewonnen werden. "Damit erreichen wir zwei Ziele: Die Strukturdaten liegen demnächst jährlich vor, und das Handwerk erfährt die größtmögliche Entlastung", so Herr Methner. Erste Handwerksstrukturdaten aus dem Unternehmensregister sollen im Jahr 2009 veröffentlicht werden.

Weitere Auskünfte erteilt Herr Irps (0511) 9898 - 3336.



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